Führer HQ (February 15, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Nach völliger Einschließung von Budapest haben die Verteidiger die Stadt, fast fünfzig Tage lang gegenüber heftigsten feindlichen Angriffen gehalten und weit überlegene sowjetische Kräfte gebunden. Die tapfere deutsch-ungarische Besatzung ist nunmehr, als Munition und Verpflegung zu Ende gingen, befehlsgemäß aus dem Belagerungsring ausgebrochen. Die ersten Teile haben bereits unsere Front westlich Budapest erreicht.
Zwischen Plattensee und Sárvizkanal wurde ein Einbruch, den der Feind am 9. Februar mit neun Schützendivisionen und einer schnellen Brigade hatte erzielen können, durch unsere Panzer in mehrtägigen Kämpfen beseitigt. Neben hohen blutigen Ausfällen verloren die Bolschewisten 22 Panzer, 166 Geschütze, zahlreiche sonstige Waffen, 134 Fahrzeuge und mehrere hundert Gefangene.
Nördlich der Westbeskiden griffen die Sowjets zwischen Saybusch und Schwarzwasser vergeblich an. Auch an der neu aufgebauten Abriegelungsfront in Niederschlesien sowie bei Breslau und Glogau schlugen unsere Truppen starke Angriffe der Bolschewisten in harten Kämpfen ab. Bei Striegau, nordwestlich Bunzlau und nördlich Sagan wurde der Feind durch Gegenangriffe zurückgeworfen. Im Oderknie konnten die Sowjets bis Grünberg Vordringen. Zwischen Fürstenberg und dem Oderbruch gelang es, die örtlichen feindlichen Brückenköpfe bei Wiesenau und Güldendorf noch mehr einzuengen, nördlich davon in mehreren Abschnitten sowjetische Angriffe abzuweisen.
Im Südteil Pommerns behaupteten sich im Vorfeld unserer Front die Stützpunkte Arnswalde und Märkisch-Friedland gegen heftige bolschewistische Angriffe. Im Stadtgebiet von Posen toben schwere Häuserkämpfe. In Westpreußen setzten die Bolschewisten zwischen Könitz und Graudenz ihre Durchbruchsversuche fort. Sie wurden in erbitterten Kämpfen nach Abschuss von 40 Panzern aufgefangen.
In Ostpreußen blieben die feindlichen Angriffe südlich Braunsberg und beiderseits Zinten ergebnislos. Mit dem gestrigen Abschuss von 60 Panzern wurden seit dem 12. Jänner in Ostpreußen über 2.600 Panzer vernichtet.
Schlacht- und Jagdfliegerverbände brachten mit ihren Angriffen auf sowjetische Verbände und Nachschubkolonnen den Truppen des Heeres Entlastung und vernichteten zusammen mit Flakartillerie der Luftwaffe 59 Panzer, 24 Geschütze und 400 Kraftfahrzeuge.
An der Schlachtfront zwischen Niederrhein und Maas zerschlugen unsere Truppen auch gestern alle unter starkem Materialeinsatz geführten Angriffe der Engländer. Südlich des Reichswaldes wurden einige örtliche Einbrüche abgeriegelt.
Schnelle deutsche Kampfflugzeuge und Schlachtflieger griffen mit beobachteter guter Wirkung in diesem Kampfraum bei Tag und Nacht feindliche Nachschubstützpunkte und Bereitstellungen an. In den Straßen der Stadt Prüm wird heftig gekämpft.
Erneute Versuche der Amerikaner, aus ihrem Brückenkopf an der unteren Sauer nach Norden vorzudringen, wurden vereitelt. Die Kämpfe dauern noch an. Zwischen Saarlautern und dem Rhein scheiterten mehrere feindliche Vorstöße.
Im Westalpengebiet machten Gebirgsjäger bei einem erfolgreichen Unternehmen an der französisch-italienischen Grenze Gefangene. Ein eigener Stoßtrupp vernichtete in den Bergen südlich Bologna eine feindliche Stützpunktbesatzung und brachte gleichfalls zahlreiche Gefangene ein. Mehrfache britische Angriffe nordöstlich Faenza brachen in unserem Abwehrfeuer blutig zusammen.
In der Herzegowina gelang es überlegenen feindlichen Kräften nach erbitterten Kämpfen, in Mostar einzudringen. Auf dem Westufer der unteren Drina haben unsere dort seit Tagen schwer kämpfenden Truppen den feindlichen Widerstand gebrochen und sind in zügigem Vordringen nach Norden.
Mitteldeutschland mit dem sächsischen Raum, das Münsterland und Südostdeutschland waren bei Tag und Nacht das Angriffsziel anglo-amerikanischer Terrorbomber. Durch mehrere Angriffe wurde die Stadt Chemnitz besonders schwer getroffen. Umfangreiche Schäden in Wohnvierteln entstanden vor allem in Magdeburg und erneut in Dresden, wo unersetzliche Bau- und Kunstdenkmäler vernichtet sind. Luftverteidigungskräfte der Luftwaffe und Kriegsmarine schossen 59 feindliche Flugzeuge, fast ausschließlich viermotorige Bomber, ab.
Das Vergeltungsfeuer auf London wird fortgesetzt.
Bei den Kämpfen östlich des Plattensees hat sich die schwere Panzerabteilung 509 unter Führung von Major Burmaster besonders ausgezeichnet. Sie vernichtete in der Zeit vom 18. Jänner bis 8. Februar bei zehn eigenen Ausfällen 203 sowjetische Panzer und Sturmgeschütze, 145 Geschütze sowie fünf Flugzeuge und fügte dem Feind hohe blutige Verluste zu.