Führer HQ (February 14, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
In der Slowakei wurden stärkere feindliche Angriffe in harten Gebirgskämpfen abgewiesen, einige Einbrüche abgeriegelt. Die 3. Gebirgsdivision errang dabei einen besonderen Abwehrerfolg.
Im Raum südwestlich Breslau warf der Feind neu herangeführte Kräfte in die Schlacht. Trotz des zähen Widerstandes unserer Truppen, in deren Reihen Volkssturm- und Alarmeinheiten stehen, konnte der Gegner in Niederschlesien nach Westen und Nordwesten Boden gewinnen. Im Verlauf der erbitterten Kämpfe ging Bunzlau verloren. In Sorau wird gekämpft. Zahlreiche feindliche Angriffe gegen die Festung Glogau wurden von der Besatzung abgewiesen.
Im südlichen Pommern führten die Sowjets vergebliche Angriffe. Die zäh kämpfenden Verteidiger von Arnswalde, Schneidemühl und Posen hielten heftigen feindlichen Angriffen stand.
Im Südteil Westpreußens setzten die Bolschewisten nach Zuführung neuer Kräfte ihre Durchbruchsversuche in den Räumen Könitz und Tuchel fort. Schwere Kämpfe sind hier im Gange.
Versuche des Gegners, unsere Front beiderseits der Autobahn Elbing–Königsberg von Westen und bei Zinten von Osten her einzudrücken, scheiterten ebenso wie Fesselungsangriffe zwischen Wormditt und Landsberg.
An der kurländischen Front blieben zahlreiche sowjetische Vorstöße in Kompanie- bis Bataillonsstärke erfolglos.
Zwischen dem Niederrhein und der Maas, südöstlich Gennep, errangen unsere Truppen gestern einen großen Abwehrerfolg. Sie zerschlugen die Masse der englischen Angriffe oder warfen den Feind im Gegenangriff wieder zurück.
Durch die Überschwemmungen an der Rur sind die Amerikaner zu Umgruppierungen gezwungen, die unsere Artillerie durch starke Feuerschläge bekämpft.
In den Straßen von Prüm, in das der Feind von neuem einbrach, wird heftig gekämpft. An der Sauer standen unsere Verbände auch gestern in heftigen Abwehrkämpfen gegen den aus seinem Brückenkopf zwischen Wallendorf und Echternach angreifenden Feind.
Von der übrigen Westfront werden beiderseitige Stoßtruppkämpfe bei Saarlautern und zunehmendes Artilleriefeuer an den Fronten in Elsass-Lothringen gemeldet. Im Abschnitt von Hagenau scheiterten mehrere feindliche Angriffe.
In Kroatien verstärkte sich der feindliche Druck im Raum von Mostar. An den übrigen Fronten dauern die Säuberungskämpfe an.
Anglo-amerikanische Tiefflieger und Bomber griffen am gestrigen Tage Orte im Ober- und Mittelrheingebiet sowie im Münsterland an. Nordamerikanische Terrorflieger warfen Bomben auf Städte in Südostdeutschland. Besonders in Wien entstanden Schäden in Wohnvierteln und an Kulturbauten. Die Briten richteten in der vergangenen Nacht Terrorangriffe gegen das Stadtgebiet von Dresden. Durch Luftverteidigungskräfte verloren die Anglo-Amerikaner gestern 37 Flugzeuge, darunter 15 viermotorige Bomber.
Das Vergeltungsfeuer auf London wird fortgesetzt. Auch der Raum von Antwerpen liegt ständig unter unserem Fernbeschuss.
Unsere U-Boote, die seit längerer Zeit mit einem Luftmast ausgerüstet sind, versenkten mit Hilfe dieser Neuerung in küstennahen Gewässern um England und in den Welten des Ozeans in unermüdlichem hartem Einsatz ach Schiffe mit 51.000 BRT.
In Posen haben sich das Sturmgeschützersatz- und Ausbildungsbataillon 500 und die SS-Kampfgruppe Lenzer bei der Verteidigung der Stadt durch beispielhaften Einsatz ausgezeichnet.
Bei den Kämpfen im Samland, die zur Vernichtung von Teilen zweier sowjetischer Gardeschützendivisionen führten, hat sich die norddeutsche 58. Infanteriedivision unter Führung des Generalleutnants Sie wert besonders bewährt.