Führer HQ (February 3, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Die tapfere Besatzung von Budapest hält Immer noch, auf engen Raum um die Burg zusammengedrängt und aus der Luft versorgt, dem bolschewistischen Ansturm stand.
Zwischen der Hohen Tatra und dem Oderknie bei Grünberg scheiterten sämtliche feindliche Angriffe an dem gefestigten Widerstand unserer Truppen. Im Raum von Steinau warfen starke deutsche Kampfgruppen den Feind im Gegenangriff zurück. Die Besatzung des Ortes verteidigt sich weiter hartnäckig.
An der Oder, zwischen Crossen und dem Oderbruch, wurden feindliche Angriffe gegen unsere Brückenkopfstellungen zum Teil im Gegenangriff abgeschlagen. Im Raum von Reppen führten unsere Kampfgruppen mehrfach Angriffe gegen sowjetische Verbände und fügten ihnen hohe Verluste zu. Die Besatzungen von Posen und Schneidemühl hielten den anstürmenden sowjetischen Verbänden weiter stand. Im Südteil Pommerns wurde die Front zwischen Schloppe, Deutsch-Krone und Jastrow gegen erneute feindliche Angriffe behauptet und in mehreren Abschnitten im Gegenangriff vorverlegt. Im Raum nordwestlich Schwetz gegen die Marienburg und gegen Elbing griff der Feind stark, aber erfolglos an.
In Ostpreußen fingen unsere Divisionen nördlich Heilsberg und beiderseits Königsbergs die angreifenden Sowjets in schweren Kämpfen nach Abschuß von 59 Panzern auf.
In Kurland setzten die Bolschewisten ihre Durchbruchsversuche südöstlich Libau und südlich Frauenburg wieder fort. Sie wurden bereits vor unseren Stellungen zu Boden gezwungen und verloren dabei 46 Panzer.
Stärkere Verbände von Jagd- und Schlachtfliegern fügten im mittleren Teil der Ostfront vor allem dem feindlichen Nachschubverkehr hohe Verluste zu. Die Sowjets verloren hierbei gestern 27 Panzer, 34 Geschütze und 870 motorisierte und bespannte Fahrzeuge.
Aus Holland und von der Roerfront werden lebhafte Fliegertätigkeit und zunehmendes Artilleriefeuer gemeldet.
Im Gebiet von Monschau haben unsere Truppen eine verkürzte Stellung am Ostrand des Monschauer Forstes bezogen, gegen die der Feind seine Angriffe fortsetzt. Südlich davon wird um mehrere Ortschaften, die der Gegner den ganzen Tag über angriff, heftig gekämpft. Südöstlich St. Vith blieben die angreifenden amerikanischen Regimenter unter beträchtlichen Verlusten liegen. Kämpfe mit dem am Abend erneut angreifenden Feind sind dort im Gange.
Im Raum von Saarlautern wurden starke feindliche Bereitstellungen durch unsere Artillerie zerschlagen. In und westlich Hagenau brachen die Angriffe der Amerikaner in unserem Abwehrfeuer zusammen.
Der Druck des Feindes auf die Nord- und Südflanke unseres Stellungsbogens im Oberelsass dauert an. Neue amerikanische Divisionen wurden dort in die Schlacht geworfen und konnten dort nach erbitterten Kämpfen in Kolmar eindringen. Aus Appenweiler wurde der Gegner wieder geworfen.
In Italien sprengte ein eigener Stoßtrupp südwestlich des Comacchiosees einen feindlichen Stützpunkt und brachte Gefangene ein.
Anglo-amerikanische Tiefflieger setzten ihren Terror gegen die Zivilbevölkerung West- und Südwestdeutschlands fort. In der vergangenen Nacht führten die Briten einen Terrorangriff gegen das Stadtgebiet von Wiesbaden und warfen Bomben auf weitere Orte im rheinischwestfälischen und im südwestdeutschen Raum, wodurch zum Teil erhebliche Schäden in Wohnvierteln entstanden.