Führer HQ (October 23, 1944)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Unsere Truppen brachten durch Gegenangriffe und zähen Widerstand die Angriffe der Kanadier im Raum nördlich und nordöstlich Antwerpen im Wesentlichen zum Scheitern. Auch die englischen Divisionen, die östlich Herzogenbusch zum Angriff antraten, konnten nur wenig Boden gewinnen.
Im Raum von Würselen halten harte Kämpfe in und um Bunkerstellungen an. Östlich Lunéville und im Raum von Bruyères kam es auch gestern zu heftigen örtlichen Gefechten. Eigene Gegenangriffe brachten den stellenweise vorgedrungenen Feind nach geringen Anfangserfolgen rasch wieder zum Stehen.
Im Etruskischen Apennin führten die Verbände der 5. amerikanischen Armee eine Reihe von Angriffen, die abgewiesen wurden. An der adriatischen Küste zerschlugen unsere Divisionen feindliche Angriffsgruppen, die den ganzen Tag über mit vermehrter Wucht gegen unsere Stellungen anstürmten. Nur nördlich Cesena konnte der Feind einen kleinen Brückenkopf über den Savio gewinnen.
Kampffähren der Kriegsmarine versenkten im Golf von Genua ohne eigene Schäden ein britisches Schnellboot und beschädigten ein weiteres schwer.
Auf dem Balkan kämpften sich unsere Truppen, nachdem sie sich tagelang im Raum von Nisch gegen die andringende feindliche Übermacht hatten behaupten können, von den gegnerischen Umfassungsversuchen frei und gewannen Anschluss an unsere Hauptkräfte.
In Südungarn hat sich der Druck des Gegners in Richtung auf die Donau verstärkt. Deutsche und ungarische Truppen schlugen nordwestlich Szeged wiederholte bolschewistische Angriffe ab.
Die Vernichtung der östlich Szolnok eingeschlossenen rumänischen und sowjetischen Divisionen geht weiter. Nach hartnäckiger, aber vergeblicher Gegenwehr wurden sie in einzelne Gruppen aufgesplittert. Nördlich Debrecen schnitten unsere Truppen die bis an die obere Theiß vorgedrungenen sowjetischen Verbände von ihren rückwärtigen Verbindungen ab und fügten ihnen hohe Verluste zu.
In den Ostbeskiden, wo der Feind westlich des Duklapasses wieder erfolglos angriff, warfen unsere Grenadiere die Bolschewisten aus einer am Vortage verbliebenen Einbruchsstelle zurück.
In mehrwöchigen harten Gebirgskämpfen in der Ostslowakei haben Truppen des Heeres und der Waffen-SS größere Bandengruppen zerschlagen und umfangreiche Beute sichergestellt. In der Mittelslowakei sind weitere Unternehmungen gegen die durch bolschewistische Fallschirmspringer verstärkten Banden im Gange.
Beiderseits Seroc stehen unsere Verbände in harten Abwehrkämpfen gegen die mit starken Kräften angreifenden feindlichen Divisionen.
Die Schlacht im ostpreußischen Grenzgebiet hat nach Süden bis in den Raum Augustow übergegriffen; zwischen Sudauen und Goldap gelangen den Bolschewisten tiefere Einbrüche. Nach schweren Straßenkämpfen ist Goldap in Feindeshand gefallen. Südlich Gumbinnen unterbrachen unsere Grenadiere im Rücken der vorgedrungenen Sowjets deren Nachschubstraßen. Durchbruchsversuche der Bolschewisten beiderseits Ebenrode sind blutig gescheitert. In die erbitterten Kämpfe im ostpreußischen Grenzgebiet griffen Schlachtflieger und Flakartillerie erfolgreich ein, zerschlugen sowjetische Angriffsspitzen und vernichteten zahlreiche Panzer. In der siebentägigen Schlacht in diesem Kampfraum wurden bisher 616 feindliche Panzer abgeschossen oder erbeutet.
Angriffe der Bolschewisten gegen den Brückenkopf Memel blieben erfolglos.
Auf der Landenge der Halbinsel Sworbe drängten unsere Grenadiere den eingebrochenen Feind wieder nach Norden zurück. Sie wurden dabei wirksam durch das Feuer leichter deutscher Seestreitkräfte und Kampffähren unterstützt.
Im hohen Norden setzte der Feind bei Kolosjoki und an der Eismeerstraße seine Angriffe unter starkem Schlachtfliegereinsatz fort. Grenadiere und Gebirgsjäger wiesen die sowjetischen Angriffe ab und vereitelten Umfassungsversuche des Feindes.
Anglo-amerikanische Terrorbomber griffen bei geschlossener Wolkendecke Hannover, Münster, Braunschweig, Neuß und Hamburg an und warfen vereinzelt Bomben in Westdeutschland.
Im ostpreußischen Grenzgebiet hat sich die Panzerabteilung 118 unter Führung von Major Grohe durch besonderen Angriffsschwung ausgezeichnet.