Führer HQ (October 9, 1944)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Die feindlichen Angriffe an der Westfront haben gestern auf weitere Abschnitte übergegriffen. Bei fortdauernder örtlicher Kampftätigkeit an der belgisch-holländischen Grenze und in Mittelholland geht die Schlacht im Raum Geilenkirchen–Stolberg mit steigender Erbitterung weiter. Zäher Widerstand und heftige Gegenangriffe unserer Divisionen brachten nach schwersten Kämpfen die zur beiderseitigen Umfassung von Aachen angesetzten feindlichen Panzerverbände zum Stehen. Um einen Frontvorsprung nordöstlich Nancy, den der Feind seit gestern früh stark angreift, sind heftige Kämpfe entbrannt, während sie beiderseits Remiremont mit amerikanischen und französischen Infanterie- und Panzerkräften unvermindert anhalten.
Starkes feindliches Feuer lag wieder auf Dünkirchen. Angriffe des Gegners vor Saint-Nazaire, Lorient und im Vorfeld von La Rochelle scheiterten.
Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine versenkten vor der niederländischen Küste ein britisches Schnellboot. Im Verlaufe weiterer Gefechte ging ein eigenes Fahrzeug verloren.
Das „V1“-Störungsfeuer auf London geht weiter.
In Mittelitalien erzielten unsere Truppen, die seit vielen Tagen südlich Bologna in schwerstem Kampf stehen, erneut einen großen Abwehrerfolg. Der Feind konnte zwar unter hohen Verlusten an einigen Stellen in unsere vordere Linie einbrechen, wurde dann jedoch durch sofort einsetzende Gegenangriffe geworfen oder zum Stehen gebracht. Auch im adriatischen Küstenabschnitt gehen die schweren Kämpfe weiter und verlagerten sich mehr in das Berggelände westlich der adriatischen Küste.
Im Banat und in Serbien südlich der Donau haben der zähe Widerstand unserer Truppen und die Gegenangriffe neu herangeführter Reserven den feindlichen Vormarsch zum Stehen gebracht. Im Kampfraum westlich Zajecar rieben Gebirgsjäger zwei in ihre Stellungen eingedrungene sowjetische Bataillone auf. Gegen den in Südungarn auf breiter Front angreifenden Feind halten deutsche und ungarische Truppen ihre Brückenkopfstellungen an der Theiß. Im Angriff nach Norden sind Sowjettruppen über die Schnelle Kreisch bis in den Raum von Debrecen vorgedrungen. Eigene Gegenangriffe sind in gutem Fortschreiten. Bisher wurden 25 Panzer abgeschossen.
Deutsche Schlacht- und Kampfflieger bekämpften mit gutem Erfolg die feindlichen Angriffsspitzen und den Nachschubverkehr der Bolschewisten. An den Passstraßen der Waldkarpaten wiesen deutsche und ungarische Truppen bolschewistische Angriffe teilweise im Gegenangriff ab.
Aus ihren Weichselbrückenköpfen südöstlich Warka und nördlich Seroe griffen die Sowjets erfolglos an. In der Schlacht zwischen der Memel und der Windau stehen unsere Truppen in zähem Ringen mit starkem Feind. In vergeblichen Angriffen gegen den Rigaer Brückenkopf nördlich der Düna verlor der Feind 25 Panzer.
Auf Ösel wurde die Halbinsel Sworbe gegen starken feindlichen Druck gehalten.
In Finnland haben sich unsere Truppen aus dem Raum von Tornio nach Norden abgesetzt. In der Stützpunktlinie an der finnisch-sowjetischen Grenze südwestlich von Murmansk wurden die gestern gemeldeten starken feindlichen Angriffe zum Stehen gebracht.
Schlachtflieger griffen trotz schwieriger Wetterlage in die Erdkämpfe ein. Die begleitenden Jäger schossen ohne eigene Verluste 14 sowjetische Flugzeuge ab.
Die Anglo-Amerikaner setzten den Terror gegen die Zivilbevölkerung im west- und südwestdeutschen Raum durch Tiefangriffe fort. Mit Bomben und Bordwaffen wurden vor allem Ortschaften und Personenzüge angegriffen. 12 Jagdbomber wurden abgeschossen.
Bei den Kämpfen in Siebenbürgen hat sich die vorwiegend aus Deutschen des Südostraumes zusammengesetzte 8. SS-Kavalleriedivision unter Führung des Ritterkreuzträgers SS-Standartenführer Joachim Rumohr hervorragend geschlagen.
In den Kämpfen ostwärts Riga zeichnete sich die rheinisch-fränkische 389. Infanteriedivision unter Führung des Ritterkreuzträgers Generalleutnant Hahm durch Standhaftigkeit und Tapferkeit aus.