Führer HQ (October 5, 1944)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
An der belgisch-holländischen Grenze südwestlich Arnheim und an der Maas beiderseits Gennep dauern die heftigen Kämpfe mit sich verstärkenden kanadischen und englischen Verbänden an. Der Feind gewann nördlich Tumhout erneut Boden. Seine Versuche, nach Tilburg durchzustoßen, wurden unter Abschuß von 25 Panzern verhindert.
Nach massierten Angriffen beiderseits Geilenkirchen konnten die Nordamerikaner ihren Einbruch bei Ubach erweitern, verloren aber bei einem Gegenangriff unserer Grenadiere mehrere hundert Gefangene und einige Panzer. Im Kampfraum Metz kam es zu örtlichen Gefechten. Um eine Einbruchstelle wird noch gekämpft.
Im Parroywald und auf den Vorhöhen der Westvogesen behaupteten unsere Korps in schweren Kämpfen ihre Stellungen gegen zahlreiche Angriffe von Verbänden der 7. amerikanischen Armee und warfen in kraftvoll geführten Gegenangriffen eingebrochenen Gegner wieder zurück.
Unsere Stützpunkte am Atlantik bekämpften wirksam Ansammlungen des Feindes und wiesen Aufklärungsvorstöße ab.
In Mittelitalien liefen sich auch gestern wieder die starken Angriffe der 5. amerikanischen Armee an der von unseren Grenadieren und Fallschirmjägern zäh verteidigten Bergstellung des Etruskischen Apennin fest. An der adriatischen Küste scheiterten mehrere Vorstöße des Gegners.
Im großen Donaubogen sind bei und nördlich Zajecar schwere Kämpfe mit den weiter vordringenden Sowjetverbänden im Gange. Auch nordöstlich Belgrad wird erbittert gekämpft.
Im ungarisch-rumänischen Grenzgebiet erzielten ungarische Truppen bei Mako örtliche Fortschritte. Südlich Großwardein schlugen unsere Grenadiere feindliche Kräfte in schwungvollen Gegenstößen zurück. Der Gegner erlitt in diesen Kämpfen hohe blutige Verluste.
Weitere sowjetische Angriffe im Raum von Torenburg und im Szekler Zipfel wurden im Wesentlichen abgewiesen. Um eine Einbruchstelle wird noch gekämpft. In den Waldkarpaten blieben heftige Vorstöße der Bolschewisten in unserem Abwehrfeuer liegen.
Die Durchbruchsversuche neu herangeführter sowjetischer Divisionen an den Pässen der Ostbeskiden blieben auch gestern ohne Erfolg. Die feindlichen Angriffe brachen zum größten Teil bereits vor unseren Stellungen im Feuer unserer Artillerie zusammen.
Am Narew nördlich Warschau brachten einige örtliche Angriffe Erfolge. Ein sowjetischer Einbruch in unsere Stellungen nordwestlich Schaulen wurde abgeriegelt.
Am gestrigen Tage griffen nordamerikanische Terrorbomber das Stadtgebiet von München an. Es entstanden Schäden an Wohnhäusern, Kulturstätten und öffentlichen Gebäuden; unter anderem wurden mehrere Krankenhäuser und sieben Kirchen zerstört beziehungsweise schwer getroffen. Flakartillerie der Luftwaffe und Jäger schossen am gestrigen Tage 21 anglo-amerikanische Flugzeuge ab.
Bei den Abwehrkämpfen nordwestlich Metz und in Luxemburg haben sich in der Zeit vom 8. bis 11. September die Panzerbrigade „Feldherrnhalle“ und Verbände des LXXXII. Armeekorps besonders ausgezeichnet. In zweitägigen harten Kämpfen vereitelten sie durch Angriffe in die Bereitstellung des Feindes den Durchbruch von zwei amerikanischen Divisionen auf Trier und vernichteten dabei 142 Panzer und Panzerspähwagen, 40 Panzerabwehrgeschütze, eine große Anzahl gepanzerter Fahrzeuge und drei feindliche Jagdbomber.
Verbände des II. Jagdkorps unter Führung von Generalleutnant Bülowius erzielten über dem Westkampfraum seit Invasionsbeginn den 1.000 Luftsieg.
Bei den Kämpfen im Raum von Arnheim hat sich eine Flakkampfgruppe unter Oberst von Swoboda besonders hervorgetan. Bei den Kämpfen im Gebiet der baltischen Inseln haben sich norddeutsche Landungspioniereinheiten unter Führung des Ritterkreuzträgers Generalmajor Henke besonders ausgezeichnet.