Führer HQ (October 3, 1944)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Die harten Kämpfe an den bisherigen Brennpunkten der Westfront halten unter verstärktem Einsatz der beiderseitigen Luftwaffen an. Die an einzelnen Stellen über den Antwerpen-Turnhout-Kanal vorgedrungenen kanadischen Verbände haben gegen zähen eigenen Widerstand Gelände gewonnen. Unsere Truppen verbesserten zwischen Niederrhein und Waal ihre am Vortage erreichten Stellungen und behaupteten sie gegen starke englische Gegenangriffe. Feindliche Panzerkräfte drücken weiter gegen unsere Front südlich Gennep, konnten aber nur zwei geringfügige Einbrüche erzielen.
Zwischen Maeseyck und Aachen nahm die Kampftätigkeit zu. Durch Gefangene festgestellte Verschiebung von amerikanischen Divisionen nach Norden kann als Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff des Feindes in Nordholland und im Raum Aachen gewertet werden. Bei zahlreichen örtlichen Angriffen und vergeblichen Aufklärungsvorstößen des Gegners wurde eine Anzahl amerikanischer Panzer im Nahkampf vernichtet.
Eigene Angriffe entsetzten westlich Château-Salins eine vorübergehend eingeschlossene deutsche Kampfgruppe und gewannen mehrere Ortschaften. Im Parroywald wurde der erneut angreifende Feind abgewiesen und dann im Gegenstoß geworfen.
Versuche nordamerikanischer Regimenter, in unsere Höhenstellungen beiderseits der oberen Mortagne und östlich der oberen Mosel einzudringen, führten nur zu geringen örtlichen Erfolgen. Um einzelne Orte wird noch gekämpft.
Nach stärksten Luftangriffen des Feindes gingen auch die letzten Stützpunkte in Calais in erbittertem Kampf verloren. Dünkirchen und unsere Stützpunkte am Atlantik melden die erfolgreiche Abwehr feindlicher Angriffe.
Im Etruskischen Apennin hat die 5. amerikanische Armee ihre Angriffe von neuem aufgenommen. Unsere zäh kämpfenden Grenadiere schlugen sie nordwestlich Firenzuola zurück und fingen weiter östlich eingebrochenen Feind in der Tiefe des Hauptkampffeldes auf. An der Adria wurden englische Angriffe abgewiesen.
Südwestlich Temeschburg und im Donauabschnitt beiderseits des Eisernen Tores stehen unsere Truppen in heftigen Kämpfen mit angreifenden sowjetisch-rumänischen Verbänden. Stärkere sowjetische Kräfte sind in Weißkirchen an der serbisch-rumänischen Grenze eingedrungen. Westlich Arad, bei Großwardein und beiderseits Torenburg wurden bolschewistische Angriffe abgewiesen. An der Maros dauern die örtlichen Kämpfe an.
In den Ostbeskiden lag der Schwerpunkt der feindlichen Angriffe weiter im Raum südlich Dukla. Die Bolschewisten konnten nur wenig Boden gewinnen, erlitten aber hohe blutige Verluste.
Die Aufstandsbewegung in Warschau ist zusammengebrochen. Nach wochenlangen Kämpfen, die zur fast völligen Zerstörung der Stadt führten, haben die Reste der Aufständischen, von allen Seiten verlassen, den Widerstand eingestellt und kapituliert.
Von der übrigen Ostfront werden nur die Abwehr feindlicher Angriffe nordöstlich Warschau und erfolgreiche Angriffsunternehmen unserer Grenadiere östlich Mitau gemeldet.
Auf der Insel Dagö landeten, durch Tiefflieger unterstützt, starke feindliche Kräfte und stehen im Südteil der Insel mit unseren Besatzungen im Kampf.
Anglo-amerikanische Bomberverbände führten Terrorangriffe gegen Orte in West- und Mitteldeutschland. Vor allem wurden die Wohngebiete von Kassel und Hamm getroffen. In der vergangenen Nacht warfen britische Flugzeuge Bomben auf Braunschweig.
Über dem Reichsgebiet und dem Westkampfraum wurden 30 feindliche Flugzeuge abgeschossen.
Im Monat September wurden durch Jäger und Flakartillerie der Luftwaffe 1.307 anglo-amerikanische Flugzeuge, darunter 591 viermotorige Bomber, vernichtet. In dieser Zahl sind nicht eingeschlossen weit über 1.000 im holländischen Kampfraum abgeschossene Lastensegler. Truppen des Heeres und der Waffen-SS schossen in der gleichen Zeit 140 feindliche Flugzeuge und Lastensegler ab. An der Ostfront verloren die Sowjets 1.280 Flugzeuge.
Bei den Kämpfen im Raum südlich Château-Salins hat sich Leutnant Danowski, Kompanieführer in einem Panzergrenadierregiment, als Stoßtruppführer besonders ausgezeichnet.
Bei den Kämpfen westlich Château-Salins hat sich die 559. Volksgrenadierdivision hervorragend bewährt.
Im Nordabschnitt der Ostfront hat sich der Obergefreite Lawrenz in der 5. Kompanie eines Jägerregiments durch besonderen Schneid hervorgetan.