America at war! (1941–) – Part 3

Terrorbanditen als Gralshüter

Briten und Yankees fühlen sich in ihrer angeborenen Selbstgefälligkeit besonders dann bestärkt, wenn sie sich als besorgte Anwälte des Wohls anderer Völker aufspielen. Sie lassen unbedenklich Inder und Italiener hungern, tun sich aber viel zu gute darauf, wenn sie gelegentlich einige Almosen verteilen, und sie sind groß darin, Entrüstung zu markieren, um die Verantwortung für ihr Tun und Lassen einheimischen Behörden der betroffenen Gebiete zuzuschieben. So bringen sie es auch ohne Erröten fertig, gleichzeitig durch ihren Luftterror alte Kulturstätten zu vernichten oder Kunstschätze räuberisch zu verschieben und der Umwelt den Hokuspokus vorzumachen, Kommissionen für den Schutz von Kunstgut einzusetzen.

Es kann daher auch niemand verwundern, wenn jetzt die Bildung von Feuerwehren bei den Invasionsarmeen unter anderem mit dem lapidaren Satz begründet wird: „Vor allem sollen die vielen Kulturdenkmäler in Nordfrankreich gerettet werden.“ Bomben und Granaten der Alliierten haben die meisten Städte und unzählige Dörfer der Normandie in Trümmer gelegt, unter denen 50.000 Einwohner den Tod fanden, und diese planmäßige Verwüstung nimmt pausenlos ihren Fortgang. Das gleiche Schicksal haben viele andere Städte Frankreichs gefunden – ganz im Ungeist der Harris und Genossen, für die ja auch die schönsten Baudenkmäler Deutschlands und Italiens nur „Postkartenkitsch“ sind. Dieses Bekenntnis zu bestialischer Verwüstung aller hohen Werte Europas hat aber immerhin den Vorzug, ehrlich zu sein. Es spiegelt offen die Schlächter Instinkte und die ungehemmte Brutalität wider, welche die anglo-amerikanische Kriegführung bezeichnen. Sie atmen blindwütigen Haß, der Haß erzeugt und nach Vergeltung schreit. Was uns jetzt aber mit süßlichem Augenaufschlag als Aufgabe der Militärfeuerwehren in der Normandie genannt wird, ist einfach ekelerregend. Es zeugt von einer Verlogenheit, die selbst bei diesem Feind einen ungeahnten Rekord bedeutet.

Hierzu gehört auch die erneute Versicherung der Amerikaner, sie wollten das Kloster von Monte Cassino wieder aufbauen. Wenn der Engländer H. G. Wells die barbarische These vertrat, man sei heute in der Lage, zerstörtes Kunstgut durch prima nagelneue Kopien zu ersetzen, so kann man sich nicht wundem, daß die Yankees der Auffassung sind, man könne alles und jedes mit Dollar gutmachen. Während ihre Bomber eines der berühmtesten Bauwerke des Abendlandes in einen Haufen Schutt umwandeln, haben deutsche Soldaten dort an Kunstwerken gerettet, was fortgeführt werden konnte. Da die Engländer und Amerikaner es von der eigenen Diebesgewohnheit her nicht anders kannten, haben sie damals mit frecher Stirn behauptet, die Deutschen hätten die Kunstschätze von Monte Cassino geraubt. Daß sie im Vatikan in Sicherheit gebracht wurden, hat die Öffentlichkeit in England und Amerika auch nach der Besetzung Roms selbstverständlich niemals zu wissen bekommen und natürlich ebenso wenig, daß deutsche Soldaten sich bemüht haben, die Kathedrale von Rouen, das Ziel alliierter Terrorbomber, vor der völligen Vernichtung zu retten. Stattdessen lügt man ihr vor, die eigene Militärfeuerwehr habe derartige Aufgaben zu erfüllen, was zugleich glaubhaft machen soll, daß die Zerstörungen in der Normandie durch die Deutschen erfolgten. Es würde im Charakterbild dieses Gelichters geradezu etwas fehlen, wenn nicht auch bei dieser Gelegenheit der hundsföttige Versuch unternommen würde, einem ritterlichen Gegner die eigene schamlose Gemeinheit anzudichten.