Östlich der Ornemündung feindlicher Landungsverband zersprengt –
Erbittertes Ringen vor Cherbourg
Abwehrschlacht im mittleren Frontabschnitt der Ostfront mit steigender Heftigkeit
dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 24. Juni –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Örtliche Vorstöße des Feindes im Brückenkopf der Normandie scheiterten. Gefangene wurden eingebracht. An der Landfront der Festung Cherbourg kam es gestern an verschiedenen Stellen zu erbitterten Nahkämpfen, die sich auch in der Nacht fortsetzten. In den Nachmittagsstunden gelang es dem Feind, einige Stützpunkte zu nehmen und weiter gegen die Festung vorzudringen. Im Rücken des Gegners kämpfen noch zahlreiche Widerstandsnester zäh und verbissen. In anderen Abschnitten wurden feindliche Angriffsspitzen im zusammengefassten Feuer zerschlagen.
Östlich der Ornemündung zersprengten unsere Küstenbatterien trotz starken Beschusses durch schwere Schiffsartillerie einen feindlichen Landungsverband und schossen mehrere Transporter und Frachter in Brand.
Seestreitkräfte versenkten vor der Invasionsfront ein vollbeladenes Landungsschiff von 3.000 BRT und einen Zerstörer.
Bei der Insel Jersey versenkten Sicherungsfahrzeuge eines Nachschubgeleits aus einem angreifenden Verband britischer Schnellboote zwei Boote und beschädigten ein drittes so schwer, daß mit seinem Untergang zu rechnen ist. Alle übrigen feindlichen Boote wurden beschädigt. Ein eigenes Minensuchboot und ein kleines Transportfahrzeug gingen verloren.
Die Luftwaffe erzielte in der Nacht Treffer auf mehreren Handelsschiffen.
Über dem Landekopf und den besetzten Westgebieten wurden 40 feindliche Flugzeuge abgeschossen.
Das Störungsfeuer auf London wurde bei Tag und Nacht mit wuchtigen Feuerschlägen fortgesetzt.
In Italien wurde im Raum nördlich Grosseto auch gestern schwer gekämpft. Unter starker Massierung seiner Kräfte konnte der Feind dort in unsere Stellungen einbrechen. Durch sofort einsetzende Gegenangriffe wurde die Front wieder geschlossen. An der übrigen Front wurden zahlreiche feindliche Aufklärungsvorstöße blutig abgewiesen.
Bei den schweren Abwehrkämpfen der letzten Tage haben sich die unter Führung des Generals der Panzertruppen Herr stehenden Divisionen des Heeres und der Luftwaffe, besonders das Grenadierregiment 145 unter Oberst Kühl, hervorragend bewährt.
Im Golf von Genua versenkten Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine ein angreifendes britisches Torpedoschnellboot und beschädigten drei weitere schwer.
An der südlichen Ostfront scheiterten alle Vorstöße der Bolschewisten. Erneute Bereitstellungen wurden zerschlagen.
Im mittleren Frontabschnitt nahm der sowjetische Großangriff an Wucht zu und dehnte sich auf weitere Abschnitte aus. Während zwischen dem Pripjet und Tschaussy alle Angriffe erfolglos blieben, gelang es starken feindlichen Infanterie- und Panzerkräften östlich Mogilew beiderseits der Smolensker Rollbahn und beiderseits Witebsk in unsere vordersten Stellungen einzubrechen. Die Abwehrschlacht geht hier mit steigender Heftigkeit weiter. Die Bolschewisten verloren gestern im Mittelabschnitt der Ostfront 73 Panzer und 53 Flugzeuge.
Südöstlich Ostrow, im Raum von Pleskau und nordwestlich Narwa scheiterten zahlreiche sowjetische Angriffe.
Die Marinebatterie Tytters versenkte im Finnischen Meerbusen drei sowjetische Räumfahrzeuge.
Bei Angriffen eines nordamerikanischen Bomberverbandes auf serbisches und rumänisches Gebiet wurden Wohnviertel der Städte Giurgiu und Ploesti getroffen. Deutsche, rumänische und bulgarische Luftverteidigungskräfte vernichteten 18 feindliche Flugzeuge.
Einzelne britische Flugzeuge warfen in der letzten Nacht Bomben auf Bremen.
Deutsche Kampfflugzeuge griffen Ziele in Südostengland an.