Die Beratungen in Washington –
Tunesien bereitet den Achsengegnern Sorge
Von unserer Stockholmer Schriftleitung
Stockholm, 26. Jänner –
Die Beratungen in Washington, an denen, wie bekannt wurde, auch Churchill beteiligt ist, obwohl darüber keine amtliche Mitteilung vorliegt, die auch erst nach seiner Rückkehr erfolgen würde, dauern weiter an und scheinen gerade in bezug auf die Lage in Nordafrika auf neue Schwierigkeiten gestoßen zu sein. Diese Schwierigkeiten beruhen einmal auf dem Scheitern der Pläne, die mit dem Vorstoß der 8. britischen Armee verbunden waren, und zweitens auf dem dauernden Gegensatz der britisch-amerikanischen Interessen.
In Londoner Kreisen neigt man der Auffassung zu, daß es sich um einp ausschließlich englisch-amerikanische Aussprache handelt, der es an Gesprächsstoff nicht fehle. Den Hoffnungen, die man in England daran knüpft, durch Schaffung eines gemeinsamen Oberbefehls den militärischen Teil der nordafrikanischen Frage einer Lösung zuzuführen, fehlt aber noch eine wichtige Voraussetzung: die Vereinigung der auf die tunesische Grenze vorrückenden 8. britischen Armee mit den unter dem Oberbefehl des Generals Eisenhower stehenden Truppen.
Selbst wenn die Truppen des Generals Montgomery im gleichen Tempo vorrückten wie bisher, so meldet Svenska Dagbladet aus London, so brauchten sie mindestens noch 25 Tage, um sich mit den Vorhuten des Generals Anderson zu vereinigen, das sei aber nur möglich, wenn sie auf keinen ernsten Widerstand auf seiten der Achsentruppen stießen. Dassei aber mehr, als man hoffen könne.
Der Versuch französischer Truppen, in erster Linie von Fremdenlegionären, in westlicher Richtung vorzustoßen, sei gescheitert. Statt dessen seien die Achsentruppen nach Süden und Westen vorgestoßen und bedrohen jetzt die 1. britische Armee in der Flanke.
Schließlich beschäftigt die militärischen Beobachter von London immer wieder die Frage: Was wird Rommel tun? Er hat, so stellt man resignierend fest, seine Panzerarmee gerettet. Der Plan also, diese zu vernichten, wird offen als gescheitert zugegeben. Wird sich Rommel nun mit den Achsentruppen in Tunesien vereinigen oder wird er selbständig in Mitteltunesien operieren und die offene Flanke der 1. Armee bedrohen oder wird er in der sogenannten Mareth-Linie haltmachen? Das alles sind Fragen, die bei den Beratungen in Washington eine große Rolle spielen.
Der „Henker der Destur“ –
Peyrouton droht wieder mit Gewalt
Eigener Bericht des „VB.“
Rom, 26. Jänner –
Eine wichtige innerpolitische Entscheidung für Tunesien fällte der Bey von Tunis, Sidi Mohammed el Mousef, anläßlich eines Empfangs des Führers der nationalarabischen Destur-Partei in Tunesien, Dr. Habib Thamer. Der Bey erklärte, daß sich die nationale Destur-Partei fortan unbehindert im ganzen Gebiet der Regentschaft betätigen könne. Der Entschluß bietet der Destur zum erstenmal im Laufe ihrer wechselvollen Geschichte der letzten drei Jahrzehnte die Möglichkeit, die gesamte nationalgesinnte arabische Bevölkerung Tunesiens legal unter ihre Fahne zu sammeln.
Während die Achse in Tunesien der arabischen Nationalpartei freie Hand gibt, wurde von alliierter Seite mit Peyrouton ein Mann zum Gouverneur in Algerien bestimmt, der sich schon in seiner früheren Tätigkeit den Namen des „Henkers“ der Destur in Tunesien erworben hatte. Peyrouton hat jetzt auch Nieder die ersten Tage seiner neuen Tätigkeit in Algier zur Erklärung seiner Gewaltpolitik gegen die einheimische Bevölkerung benutzt. Auf einer Versammlung der mohammedanischen Notabeln von Algier erklärte er am Montag, daß er nicht vor Verhängung schwerer Geld- und Freiheitsstrafen für solche mohammedanischen Würdenträger in Nordafrika zurückschrecken werde, die nicht ihren ganzen Einfluß in der Bevölkerung aufbieten, um sie der Sache der Achsengegner zu gewinnen.
So erklärte Peyrouton:
Die Zwietracht die heute in der Bevölkerung herrscht, ist schwerwiegend. Ich bin gewiß, daß auf wirtschaftlichem Gebiet, zumal hinsichtlich der Lebensmittelversorgung, sich die Schwierigkeiten noch verstärken werden. Sollten jedoch die Mohammedaner das zum Anlaß zu Beschwerden nehmen, so würde ich mich gezwungen sehen, mit scharfen Mitteln durchzugreifen, um das notwendige Zusammenwirken durchzusetzen.
U.S. Navy Department (January 27, 1943)
Communiqué No. 263
Pacific.
On January 25, U.S. aircraft were attacked by eight Japanese Zeros during a reconnaissance mission over Wake Island. Two Zeros are believed to have been destroyed. All U.S. planes returned.
South Pacific.
On January 26: At dusk, a formation of Flying Fortress heavy bombers (Boeing B-17), heavily bombed the Japanese airfield on Ballale Island in the Shortland Island area and started fires in the revetments. Weak anti-aircraft fire was encountered.