Völkischer Beobachter (June 1, 1942)
So wird Ibero-Amerika vergewaltigt
dnb. Madrid, 31. Mai –
Der bisherige peruanische Geschäftsträger in Deutschland, Dr. Miguel Cerro Cebrian, der in dem Zug der aus Deutschland zurückgeführten südamerikanischen Diplomaten in Madrid angekommen ist‚ hat die Reise nach Peru nicht fortgesetzt und gab dem Vertreter der amtlichen spanischen Nachrichtenagentur EFE. hiezu eine Erklärung ab, die in den Sonntagsblättern der spanischen Presse in größter Aufmachung erschienen ist. In der Erklärung heißt es:
Ich bin mit der Haltung meiner Regierung, die am 24. Jänner 1942 – nach meiner Meinung unter nordamerikanischem Druck – die diplomatischen Beziehungen mit Deutschland abgebrochen hat, nicht einverstanden. Ich sehe keinen Sinn in diesem Verhalten, da die USA.-Regierung in allen die Außenpolitik Perus interessierenden Fragen sich immer gewaltsam gegen die Interessen meines Landes gestellt hat.
In frischer Erinnerung ist noch der empörende Vorfall, als Roosevelt im Oktober 1941 Peru gehörige und von meinem Lande dringend benötigte Militärflugzeuge auf dem Weg von Kanada nach Peru in den Vereinigten Staaten beschlagnahmen ließ, um sie an die UdSSR. zu liefern. Gegen diesen ungeheuerlichen Gewaltakt Roosevelts hat damaIs ganz Peru ohne Unterschied der Parteien aufs schärfste protestiert.
Die Vereinigten Staaten gehen heute mit dem Bolschewismus zusammen. Die überwiegende Mehrheit des peruanischen Volkes ist antikomrnunistisch gesinnt. Die Kommunistische Partei ist in Peru verfassungsgemäß verboten und jeder Kommunist wird als Verbrecher angesehen.
Infolgedessen ist es für ich unbegreiflich, daß die peruanische Regierung jetzt die Politik Roosevelts unterstützt, die aufs engste mit dem Bolschewismus verbündet ist.
Ich habe sechs Jahre im neuen Deutschland gelebt. Ich bewundere das deutsche Volk und die mit ihm verbündeten Völker des neuen Europa, die heute so schwere Opfer bringen, um die gesamte abendländische Zivilisation gegen den Bolschewismus zu verteidigen.