Adm. Yamamoto confirmed dead (4-18-43)

Völkischer Beobachter (May 22, 1943)

Der Oberbefehlshaber der japanischen Flotte –
Admiral Yamamoto im Luftkampf gefallen

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Aufn: Wien-Bild

dnb. Tokio, 21. Mai –
Wie das Kaiserliche Hauptquartier am Freitagnachmittag um 15 Uhr bekanntgibt, fand der Oberbefehlshaber der vereinigten japanischen Flotte, Admiral Isoroku Yamamoto, bei der Leitung militärischer Operationen im April dieses Jahres an Bord eines Flugzeuges während eines Luftkampfes den Heldentod. Zu seinem Nachfolger wurde Admiral Mineichi Koga ernannt, der bereits seinen Posten übernommen hat. Admiral Koga war früher der Befehlshaber der japanischen Flotte in den chinesischen Gewässern.

Mit Admiral Yamamoto hat Japan einen seiner größten und fähigsten Flottenchefs verloren. Sein Name ist untrennbar verbunden mit den großen Erfolgen der Kaiserlichen Marine im gegenwärtigen Kriege, mit der Vernichtung der amerikanischen Flotte in Pearl Harbour, der Versenkung des Prince of Wales und der Repulse und mit den zahlreichen Seeschlachten, die in allen Teilen des Pazifiks erfolgreich für Japan ausgefochten wurden und unlösbaren Ruhm an die Fahnen der japanischen Marine hefteten. Der „Schweigende Admiral,“ wie er mit größter Ehrfurcht auch genannt wurde, hat selbst diese Pläne ausgearbeitet, die unter seiner Führung verwirklicht wurden.

Im August 1940, also knapp ein Jahr vor Ausbruch des Krieges gegen England und Amerika, übernahm Yamamoto den Posten des Oberbefehlshabers der vereinigten Flotte, nachdem er bereits bis zu diesem Zeitpunkt eine glänzende Karriere als Offizier hinter sich hatte.

Er trat 1904 in die Marineakademie ein und erhielt noch im gleichen Jahr im japanisch-russischen Krieg als junger Offizier an Bord des Kriegsschiffes „Nisschin“ die Feuertaufe, wurde schwer verwundet und verlor zwei Finger seiner linken Hand. Nach dem Weltkrieg weilte Yamamoto von 1921 bis 1925 als Marineattaché in Amerika, war 1929 Vertreter Japans auf der Flottenkonferenz in London, wo er als der große „Radikalist“ Japans galt, bekleidete von 1936 bis 1939 den Posten des Vizemarineministers und leitete gleichzeitig die Luftwaffenabteilung der Marine.

Nicht nur die japanische Marine, sondern auch das gesamte japanische Volk brachte seinem obersten Flottenchef unbegrenztes Vertrauen entgegen, das er, als es zum Kampfe kam, bis zu seinem Tode vorbildlich rechtfertigte. Seinen Mannschaften und seinen Offizieren war er das unerreichte Vorbild eines Führers. So ereilte ihn auch der Heldentod, als er im April dieses Jahres an Bord eines Flugzeuges selbst wichtige militärische Operationen befehligte.

Staatsbegräbnis angeordnet

Das Informationsamt in Tokio gibt bekannt, daß der Tenno für den in einem Luftkampf gefallenen Admiral Yamamoto ein Staatsbegräbnis angeordnet hat. Der Tenno bestimmte ferner, daß Yamamoto zum Großadmiral ernannt und ihm der höchste staatliche Verdienstrang zuerkannt wird.

Der neue Flottenchef

Admiral Mineichi Koga, der neue Oberkommandierende der Gesamtflotte, der anerkanntermaßen der fähigste Offizier der Kaiserlichen Marine und der beste Nachfolger des gefallenen Admirals Yamamoto ist, ist 58 Jahre alt und stammt aus der Sage-Präfektur. Im Jahre 1906 hatte er die Marineakademie absolviert-, er war dann unter anderem 1926 Marineattaché bei der japanischen Botschaft in Paris und wurde im Dezember 1941 zum Oberkommandierenden der japanischen Flotte in den chinesischen Gewässern ernannt. Im Krieg um ein größeres Ostasien erwarb er sich glänzende Erfolge bei den Flottenoperationen. Im Mai 1942 wurde er zum Volladmiral ernannt und im Dezember des gleichen Jahres zum Kommandeur der Yokosuka-Marinestation, welches Amt er bis vor kurzem versah.

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