Operation OVERLORD (1944)

Innsbrucker Nachrichten (July 26, 1944)

Im Westen Abwehrschlacht großen Ausmaßes

Erfolgreiche deutsche Gegenangriffe – Feindlicher Großangriff auf Florenz – Hohe Panzerverluste der Sowjets

dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 26. Juli –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Verlauf der schweren Kämpfe südlich Caen gelang es dem Feind, westlich der Straße Caen–Falaise in unsere Stellungen einzubrechen und weitere Infanterie- und Panzerkräfte nachzuführen. Unsere fanatisch kämpfenden Truppen verhinderten jedoch das Ausweiten der feindlichen Einbrüche und traten dann in den Nachmittagsstunden zum Gegenangriff an. Nach erbitterten Kämpfen waren am Abend die alten Stellungen wieder voll in unserer Hand, die Verluste des Feindes sind hoch. 18 Panzer wurden abgeschossen. Auch nordwestlich Saint-Lô tobt eine Abwehrschlacht großen Ausmaßes. Nachdem die ersten feindlichen Angriffe, die unter stärkster Artillerie- und Luftwaffenunterstützung vorgetragen wurden, abgewiesen waren, gelang es dem Feind, an einigen Stellen in unsere Front einzudringen und die Straße Saint-Lô–Périers nach Südwesten zu überschreiten. Gegenangriffe sind im Gange. Seit den heutigen Morgenstunden haben die Kämpfe mit großer Wucht auch auf den Raum nördlich Périers übergegriffen.

Schlachtflieger griffen feindliche Bereitstellungen im Landekopf mit gutem Erfolg an und beschädigten vor der Küste ein großes Transportschiff schwer. In Luftkämpfen wurden elf feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Im südfranzösischen Raum wurden wiederum 110 Terroristen im Kampf niedergemacht.

Schweres „V1“-Vergeltungsteuer liegt weiterhin auf dem Großraum von London.

In Italien hat der Großangriff gegen den Raum südlich Florenz begonnen. Der erwartete Durchbruch ist dem Gegner nicht gelungen. Erst nach schwersten Kämpfen und unter besonders hohen Verlusten konnte er geringen Geländegewinn erzielen. Weitere Angriffe gegen unsere neuen Stellungen wurden zerschlagen. Nördlich Arezzo und beiderseits des Tiber scheiterten feindliche Angriffe unter Abriegelung örtlicher Einbrüche. An der adriatischen Küste trat der Feind erneut zum Angriff an. Heftige Kämpfe sind dort noch im Gange.

Kampffähren der Kriegsmarine beschädigten vor der westitalienischen Küste zwei britische Schnellboote.

Bei Angriffen auf Nachschubgeleite in der Ägäis brachten Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine, Bordflak und Jagdflieger von 15 angreifenden Bombern 7 zum Absturz.

In Galizien brachen zwischen dem oberen Dnjestr und Lemberg zahlreiche von Panzern unterstützte Angriffe der Sowjets blutig zusammen. Im Stadtgebiet von Lemberg warfen unsere Truppen den Feind im Gegenangriff zurück.

Im Abschnitt einer Armee wurden in der Zeit vom 14. bis 23. Juli 553 feindliche Panzer abgeschossen. Hierbei hat sich die hamburgische 20. Panzergrenadierdivision unter Führung von Generalleutnant Jauer besonders ausgezeichnet.

Im Kampfraum zwischen oberem Bug und Weichsel gewann der Feind gegen den San und den Raum von Lublin weiter Boden. Südöstlich Lublin wurden dagegen alle feindlichen Angriffe zerschlagen.

Zwischen Brest-Litowsk und Grodno sowie östlich und nordöstlich Kauen scheiterten alle feindlichen Durchbruchsversuche an der zähen Abwehr unserer Divisionen.

Auch an der Front zwischen Dünaburg und dem Finnischen Meerbusen errangen unsere Truppen gegen alle Durchbruchsangriffe der Bolschewisten einen vollen Abwehrerfolg. 47 feindliche Panzer wurden dort abgeschossen.

Hauptmann Weißenberger, Gruppenkommandeur in einem Jagdgeschwader, errang an der Ostfront seinen 200. Luftsieg.

Feindliche Bomberverbände griffen Orte in West- und Südostdeutschland an. Besonders in Stuttgart entstanden durch einen erneuten Terrorangriff Schäden und Personenverluste. Einzelne feindliche Flugzeuge warfen außerdem Bomben auf das Gebiet der Reichshauptstadt und auf Orte in Ostpreußen.

Luftverteidigungskräfte brachten 51 feindliche Flugzeuge zum Absturz.