Operation OVERLORD (1944)

U.S. heavy bombers attack Romania and airfields in France

London, England (AP) –
Up to 500 U.S. heavy combers from Italy struck Romanian oil targets for the second consecutive day today, while an equal force from Britain smashed anew at German airfields in France.

Improving weather permitted the first heavy air action in France in several days. Airdromes in northern and Northwest France were bombed by instrument through heavy cloud layers. Headquarters did not specify targets. Lightnings, Thunderbolts and Mustangs flew with the bombers through varying intensities of flak, which felled two bombers and four fighters.

Refinery left in flames

Objectives of the Mediterranean forces were at Brașov, 85 miles north of Bucharest, and at Pitești, due west of Ploești, the Romanian oil capital. Flying Fortresses bombed the Photogen refinery at Brașov, leaving it enveloped in smoke.

Liberators bombed railroad repair shops and a rail bridge at Pitești on the Bucharest-Belgrade trunk line. Convoying Mustangs and Lightnings destroyed an undesignated number of interceptors over Brasov. The other U.S. formations encountered few fighters.

Patches of clouds hung over the Normandy battle area and the ceiling was no more than 3,000 feet in some places, but still the day brought the Allies their best flying weather in four days.

Airfields near Paris hit

Clouds forced most bombardiers to use the overcast bombing technique. One Fortress formation bombed two airfields in the vicinity of Paris. Returning crewmen from that group said they encountered no German planes and only light flak.

The new daylight operations were launched after a night of increased activity which saw RAF Mosquito bombers spread havoc among German rear-line communications south of Paris and attack targets in the German Ruhr Valley for the first time since June 30. Mines were also laid in enemy waters during the overnight forays, which were carried out without loss.

The first improvement in the weather was noted last evening, when tactical air formations based in both Britain and Normandy were able to step up their operations, bringing to 600 the total number of sorties flown during the day.

Four with sound truck talk 1,000 Nazis into quitting

SHAEF, England (AP) –
Four British non-commissioned officers, who captured 1,000 Germans in the Cherbourg Peninsula with nothing more than a sound truck, have been awarded the Bronze Star, the first American decoration presented to British soldiers in Normandy.

The quartet, from a British signal unit, had a truck equipped with loudspeakers. They were loaned to the Americans for a particular task.

Trained in this type of work – one spoke German – the four moved forward, telling the Germans in their last resisting stronghold that their positions were hopeless.

Editorial: Driving into France

With the great port of Cherbourg won, Gen. Bradley has lost no time in turning about with the American 1st Army to smash southward in a heavy new offensive designed to place the Normandy Peninsula entirely in Allied hands.

Preceded by a mighty artillery barrage, the attack is pressing the Nazis on a 40-mile front stretching from the La Haye area on the west coast southeastward to the Saint-Lô and Caumont sectors. Meanwhile, at the eastern end of the front, around Caen, the British have smashed no fewer than 25 savage counterattacks by Rommel who is reported to be grouping 11 divisions for an all-out counteroffensive in this region. It is a question, however, whether he can strike such a blow, not only because his forces have already been severely mauled but also because the British may beat him to the punch and because he must reckon with our fresh American assault.

In any event, no matter how much strength Rommel may be able to throw Into the developing battle, all the reports from Normandy confidently suggest that It will not be enough. Apparently our British and American forces have everything they need to win over the whole peninsula, so that if the Nazis really commit themselves to a showdown test of arms in an effort to contain us, they may be so shattered as to make possible a swift Allied advance deep Into France toward such great objectives as Le Havre and Paris.

Lacking appreciable air support and having to worry about possible Allied landings elsewhere, the Nazis appear to have more than they can handle in the British around Caen and in our new American offensive. The battle of the Normandy Peninsula, in fact, seems to be shaping up rapidly into the battle of France. Once our forces are able to pour out of their present confined combat area into the big broad maneuverable country, events are likely to move very fast and decisively.

Völkischer Beobachter (July 5, 1944)

Ein ‚deklassierter‘ Kriegsschauplatz

Normandie-Landekopf soll angeblich nur deutsche Kräfte binden

dr. th. b. Stockholm, 4. Juli –
Zu Beginn der fünften Invasionswoche beginnt sich der englischen Öffentlichkeit angesichts der gescheiterten Offensive Montgomerys eine gedrücktere Stimmung zu bemächtigen. Die Erfolge der bolschewistischen Armeen im Mittelabschnitt der Ostfront bieten, obwohl sie im Mittelpunkt des Interesses stehen, keinen Trost. Denn politisch könnten diese Erfolge nur bedeuten, daß England noch zu weiteren Zugeständnissen gezwungen wird.

Mit der üblichen Übertreibung schreibt der militärische Mitarbeiter des Daily Telegraph, Generalleutnant Matin, die „Hauptaufgabe der Westmächte sei es jetzt, soviel deutsche Kräfte wie möglich im Westen zu binden, während die Russen nach Berlin stürmen.“ In dieser Übertreibung steckt ein Körnchen Wahrheit. Der Sinn der Invasion, ohne den sie sich gar nicht gelohnt hätte, war ja, durch eigenen militärischen Einsatz endlich einen politischen Kräfteausgleich zu schaffen. Wenn es jetzt in der englischen Presse heißt, „Weißruthenen sei die ‚dynamische Arena der Entscheidung‘ und im Osten werde sich das Schicksal des Krieges vollziehen,“ so drückt man wider besseres Wissen aus rein agitatorischen Gründen den Brückenkopf in der Normandie, um den bereits so viel englisches Blut vergossen wurde und der bereits so viel wertvollstes Kriegsmaterial einschließlich unersetzlichen Schiffsraumes kostete, zu einem Nebenkriegsschauplatz herab, was auf die englische Öffentlichkeit nur eine tief enttäuschende Wirkung ausüben muß Ein Bericht der Stockholms Tidningen aus London spricht denn auch von der deprimierenden Wirkung des ersten Invasionsmonats.

Zu der niedergedrückten Stimmung haben die fliegenden Bomben natürlich nicht weniger beigetragen als die Meldungen von der Invasionsfront. „Fliegende Bomben,“ so lautete der letzte Reuters-Bericht, sind in dichter Folge über England niedergegangen. Außerdem sind gewöhnliche Flugzeuge den Bomben gefolgt. In einem Gebiet haben die Bomben erheblichen Schaden angerichtet, wenige Minuten später hörte man das Brummen von Flugzeugmotoren, dem kurz darauf vier Explosionen folgten. „In dem Reuters-Bericht wird diesmal nicht ein einziger Abschuß erwähnt. Die englische Abwehr steht also ‚V1‘ immer noch machtlos gegenüber.“

Generaloberst Dollmann beigesetzt

Generalfeldmarschall von Rundstedt hielt die Gedenkrede

Paris, 4. Juli –
Auf dem Pariser Heldenfriedhof Ivry wurde am Sonntag der am 27. Juni plötzlich verstorbene Oberbefehlshaber der 7. Armee, Generaloberst Dollmann, feierlich beigesetzt. Der Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall von Rundstedt, nahm mit den Feldmarschällen Rommel und Sperrle sowie anderen hohen Offizieren an der Feier teil. Generalfeldmarschall von Rundstedt, der im Aufträge des Führers einen Kranz an der Gruft niederlegte, würdigte in seiner Ansprache die großen soldatischen Leistungen des Verstorbenen und betonte, daß es das Verdienst des Generalobersten Dollmann gewesen sei, wenn der Feind seit den Tagen seiner Landung um den von ihm erhofften Erfolg gebracht wurde.

Innsbrucker Nachrichten (July 5, 1944)

Feind in der Normandie blutig abgewiesen

Schweres Vergeltungsfeuer auf London – Feindliche Durchbruchsversuche in Italien gescheitert – Hartes Ringen im Mittelabschnitt der Ostfront

dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 5. Juli –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In der Normandie trat der Feind beiderseits der Straße Bayeux–Caen in den gestrigen Morgenstunden nach schwerem Vorbereitungsfeuer mit starken Infanterie- und Panzerkräften zum Angriff an. Es entwickelten sich heftige Kämpfe, in deren Verlauf der Feind überall blutig abgewiesen wurde. Auch südwestlich Tilly brachen mehrere feindliche Vorstöße in unserem Abwehrfeuer zusammen. Am Westflügel des Landekopfes dauerten die schweren Abwehrkämpfe auch gestern den ganzen Tag über an. Alle Angriffe scheiterten unter hohen blutigen Verlusten für den Feind. Wo der Gegner in unsere Linien eindringen konnte, wurde er durch Gegenstöße sofort wieder auf seine Ausgangsstellungen zurückgeworfen.

Schwere Kampfflugzeuge griffen in der Nacht feindliche Schiffsansammlungen vor der normannischen Küste an und versenkten einen Zerstörer und ein Handelsschiff von 5.000 BRT. Ein Kreuzer wurde schwer beschädigt.

Über dem Landekopf und den besetzten Westgebieten wurden 62 feindliche Flugzeuge, darunter 45 viermotorige Bomber, abgeschossen.

In Mittelfrankreich wurde ein durch Fallschirm abgesetzter britischer Sabotagetrupp in Stärke von 43 Mann liquidiert, weitere 108 bewaffnete Terroristen wurden erschossen.

Schweres Vergeltungsfeuer liegt auf London.

In Italien lag der Schwerpunkt der Kämpfe gestern im Raum südlich Arezzo und nördlich Siena. Nach erbitterten wechselvollen Kämpfen konnte der Feind dort einige Kilometer nach Norden vorrücken. Seine Versuche, einen Durchbruch zu erzielen, scheiterten. An der westlichen und östlichen Küstenstraße zerschlugen unsere Grenadiere, von Artillerie und schweren Waffen hervorragend unterstützt, alle auch mit Panzern geführten feindlichen Angriffe.

Im Südabschnitt der Ostfront wurde die Stadt Kowel zur örtlichen Frontverkürzung planmäßig und ohne feindlichen Druck geräumt.

Im Mittelabschnitt dauert das harte Ringen um die Landengen zwischen den Sümpfen im Raum von Baranowlcze und Molodeczno an. Östlich und nördlich Baranowlcze wurden die Sowjets nach schweren Kämpfen in Riegelstellungen aufgefangen. Südlich Minsk kämpfen sich unsere Verbände weiter zurück. Nordwestlich der Stadt wurden heftige Angriffe der Bolschewisten abgewiesen. Hier schoss eine Panzerkampfgruppe unter Führung des Generalleutnants von Saucken in beweglicher Kampfführung in der Zeit vom 27. Juni bis 3. Juli 232 feindliche Panzer ab. Um Molodeczno wird erbittert gekämpft. Auch nordöstlich Wilna sind heftige Kämpfe mit sowjetischen Angriffsspitzen im Gange. Westlich und nordwestlich Polozk brachen zahlreiche, von Panzern unterstützte Angriffe des Feindes unter hohen blutigen Verlusten zusammen.

Schlachtfliegergeschwader unterstützten den Abwehrkampf des Heeres und fügten den Sowjets hohe Verluste zu.

Ein Verband schwerer Kampfflugzeuge führte in der Nacht einen zusammengefassten Angriff gegen Minsk. Zahlreiche Großbrände wurden beobachtet.

Bei einem Angriff sowjetischer Flugzeuge auf Kirkenes wurden 26 feindliche Flugzeuge im Luftkampf abgeschossen.

Nordamerikanische Bomber flogen nach Rumänien und warfen Bomben auf Kronstadt. Es entstanden Schäden und Personenverluste. Fünf viermotorige Flugzeuge wurden abgeschossen.

Einzelne britische Störflugzeuge warfen in der letzten Nacht Bomben im rheinisch-westfälischen Gebiet.

Supreme HQ Allied Expeditionary Force (July 5, 1944)

Communiqué No. 59

The Allied advance southwards in the COTENTIN Peninsula made further progress during the day, particularly in the vicinity of SAINT-RÉMY-DES-LANDES and BLANCHELANDE. Our troops to the west and north of LA HAYE-DU-PUITS, and now within four miles of the town. A small gain was also made southeast of SAINT-JORES.

In the CAEN area, Allied forces were engaged in fierce fighting south of the village of CARPIQUET.

There was a considerable increase in air activity yesterday. The principal effort was directed by our fighter bombers against enemy communications – road, rail and water – over a mile wide area extending from NANTES in the west to CAMBRAI in the east. Considerable damage was caused to trains, tracks, barges, motor transport and flak towers, in the ANGERS-TOURS-LAVAL area.

In the immediate battle zone south of CAEN, and at LESSAY on the extreme western flank, targets were attacked in direct support of our ground forces.

There was a series of encounters with enemy fighters during these small operations and a number were destroyed. Our losses were small.

Last night, the railways at VILLENEUVE-SAINT-GEORGES and ORLÉANS were attacked by heavy bombers, 14 of which are missing. Light bombers also attacked successfully enemy reinforcements, particularly in the western battle sector. They also hit rail targets south of PARIS.

Coastal aircraft attacked enemy shipping off BRITTANY during the afternoon and in the Channel last night.


Communiqué No. 60

Further advances have been made by Allied forces in the base of the CHERBOURG Peninsula although resistance is strong and the enemy is well-positioned on high ground.

Most progress was made in the coastal sector. SAINT-NICOLAS-DE-PIERREPONT and NEUF-MESNIL have been liberated and some units are now approaching LA HAYE-DU-PUITS.

In the CAEN area, the enemy is counterattacking strongly.

Our position at CARPIQUET remains firm.

During the night, coastal aircraft heavily attacked concentrations of E-boats and other vessels between DIEPPE and GRAVELINES. One armed auxiliary vessel blew up and several other craft were damaged.

Bad weather again interfered with air operations this morning.

Heavy bombers attacked airfields in BELGIUM and HOLLAND. They were escorted by fighters which subsequently strafed a variety of ground targets, including railway yards, power stations and airfields.

Medium bombers escorted by fighters bombed two bridges over the River ORNE, a fuel dump at SENONCHES, a rail junction at L’AIGLE and a supply depot in a wood 20 five miles southwest of DREUX. Two of the medium bombers are missing.

Fighter-bombers attacked flak positions in the CAEN area and railway targets near LAVAL.

I just finished reading the book, “The Dead and Those About to Die: D-Day: The Big Red One at Omaha Beach” by John McManass, this episode with General Eisenhower along with photos was in the book. The book was excellent and described the nitty gritty details of the assault by groups and individuals and the unfortunate deaths on the beach, The planning was far from perfect and success was on the shoulders of the individual soldiers and small groups.

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The Free Lance-Star (July 5, 1944)

YANKS REACH LA HAYE-DU-PUITS
Battling foe in city’s streets today

Actions flare up on British front

SHAEF, England (AP) –
Doughboys fought hand-to-hand late today through the streets of La Haye-du-Puits, German anchor on their western flank in France, after seizing the railway station 300 yards from the heart of that important junction town.

Besides battering into La Haye-du-Puits, Lt. Gen. Omar N. Bradley’s men scored advances of more than two miles along the entire front near the town, six miles inland from the western coast. A field dispatch said the railway station fell shortly after 9:00 a.m. (local time).

The Germans counterattacked with infantry and tanks, throwing in giant Tiger tanks for the first time on the U.S. sector in Normandy in a vain effort to save the town, the dispatch added.

Violent fighting also flared at the eastern end of the front near Caen. Field Marshal Erwin Rommel attacked heavily against the lower tip of the British wedge southwest of Caen, seeking to break through the Allied line. Canadian troops were forced back in the battle for Carpiquet Airfield, due west of Caen.


SHAEF, England (AP) –
The U.S. 1st Army has battled the Germans out of 17 villages and hamlets in its explosive assault down the Cherbourg Peninsula during the past 24 hours, driving the Germans back to within one mile of La Haye-du-Puits, western anchor of Nazi defenses in Normandy.

On the eastern extreme of the bridgehead front, Canadians fought hand-to-hand today with stubbornly resisting Germans for Carpiquet Airfield three miles from Caen, while the British to the south beat off new German tank attacks with heavy enemy losses.

Lt. Gen. Omar N. Bradley’s tireless U.S. doughboys, attacking in a jagged 20-mile arc from Carentan to the west coast of the Cherbourg Peninsula, advanced from a half-mile to two-and-a-half miles in swampy, canal-creased country.

Six-road junction

U.S. columns converging on La Haye-du-Puits, an important six-road junction, were within two miles of the town on the west, three miles on the north, a mile on the northeast and three miles on the east. Capture of the town appeared imminent.

Progress was far from easy. The Germans resisted heavily in all sectors, and a particularly violent engagement was going on a half-mile south of newly-captured Saint-Jores, east of La Haye.

The long-quiet Carentan sector erupted into bloody fighting when the Americans launched an attack down the Carentan–Périers road. The doughboys advanced half a mile in an attack starting at noon yesterday.

Each foot of the advance had to be covered with artillery. Swamps and canals channelized the fighting to the narrow area along the road.

On the Carentan–Tilly-sur-Seulles sector of the front, there was only patrol activity.

East of Gavrus, at the butt of the Odon River bridgehead, the Germans launched a night counterattack, but it was smashed by Gen. Bernard L. Montgomery’s big gun batteries. Another similar attack to the south three hours later was also smashed.

Light opposition

The British advance which captured Verson, two miles below Carpiquet and four miles southwest of Caen, encountered only light opposition. But to the north, where the Canadians captured Carpiquet, three miles west of Caen, the Germans resisted violently and beat back all attempts to capture the airfield.

Field Marshal Gen. Erwin Rommel had tanks dug in on a ridge overlooking the airfield. These tanks swept the field with fire and even rocket-firing Typhoons failed to dislodge them. Digging tanks in to the turret is a device the Germans used with considerable success in Russia and at Cassino in Italy during the past winter.

Slightly improved weather allowed the Allies to put up over 3,500 planes in support of the bridgehead yesterday and at least 23 German planes were shot down.

Smashing aerial raids on France

Troop concentrations and railroads are hit by British

Bulletin

London, England (AP) –
U.S. Fortresses and Liberators bombed airfields in Holland and Belgium, rocket bomb nests and other targets in the Pas-de-Calais Department of France today in swift continuance of devastating attacks by the RAF from the Channel coast to the German Ruhr.

Up to 500 U.S. planes, half heavy bombers and half convoying fighters, carried out the forenoon assault in cloudy weather with opposition as scant that all returned.

London, England (AP) –
In one of the most devastating series of night assaults since the Normandy invasion began, British heavy and light bombers smashed as railroads, troop concentrations and flying bomb nests in France last night, while Mosquitos struck anew at the enemy’s fuel supply by blasting a synthetic oil plant in the Ruhr.

Indications that Germany was getting another pounding today came from the German radio which said that bomber formations were approaching the northwestern part of the Reich.

During the sweeping overnight operations, which climaxed a July 4 display of aerial might in which nearly 5,000 planes ranged over the continent yesterday, RAF Lancasters and Halifaxes pounded railway yards at Villeneuve-Saint-Georges on the southeastern outskirts of Paris and at Orléans, 75 miles to the south.

The blows renewed a campaign – recently interrupted by bad weather – to disrupt the movement of enemy supplies and reinforcements to the Normandy battlefront.

Another formation of British heavies plastered launching ramps for flying bombs in northern France – the second heavy attack in less than 24 hours on the lair of the robot raiders which continued to drone across the Channel during the night.

Fourteen heavy bombers were reported lost in the attack on railyards below Paris while 13 planes were lost in raids on the Ruhr and the rocket bomb nests and in minelaying operations. The Germans asserted 40 four-engined bombers were downed during the night.

Mosquitos and Bostons of the 2nd Tactical Air Force also ranged over France during the night, making what Allied air headquarters described as a record number of attacks on German communications.

Eisenhower observes Normandy battle area

SHAEF, England (AP) –
Gen. Dwight D. Eisenhower returned to his headquarters today after celebrating the Fourth of July by flying with Maj. Gen. Elwood Quesada on an observation trip over the Normandy battle area.

Eisenhower flew in a Mustang over the combat area with Quesada, chief of the U.S. 9th Air Force Fighter Command.


New Army ace downs 28th plane

A U.S. 8th Air Force fighter base, Britain (AP) –
Lt. Col. Francis Gabreski of Oil City, Pennsylvania, became the top scoring U.S. Army Air Force fighter pilot today by shooting down his 28th plane near Évreux, France.

Völkischer Beobachter (July 6, 1944)

Blutende Normandie

Von Kriegsberichter Fritz Zierke

pk. Rouen, Anfang Juli –
Seit vier Wochen ächzt Rouen, die einst so stolze, türmereiche Hauptstadt der Normandie, unter der Folter des Krieges. Hier setzte die Ouvertüre der Invasion ein, als über den für den Einfall der anglo-amerikanischen Heere vorausbestimmten Landstrichen noch trügerische Ruhe lag. Während die Landungsflotten unserer Feinde erst den Absprunghäfen zustrebten, wüteten über Rouen bereits ihre Bomber, und so war die Stadt schon schrecklich gekennzeichnet, als in den Morgenstunden des 6. Juni auch Bayeux und Saint-Lô, Lisieux und Vire den Geist der „Befreiung“ in seinem tiefsten Wesen kennenlernten.

Freilich, das Martyrium ihrer Gefährtinnen bedeutete für die ehrwürdigste der normannischen Städte nicht etwa ein Ende der eigenen Leiden. Auch das Maß ihrer Schmerzen wurde täglich von neuem gefüllt, und seit Wochen sind die Brände in ihren Mauern nicht verglimmt. Unter Blut und Wunden erkennt man kaum mehr den einst so wundersamen Leib, und was von seinen Schönheiten ungeschändet blieb, ruft inmitten der Zerstörung umso schneidender Klage und Anklage über die Trümmer. Noch steht – wie lange noch? – die Herrlichkeit der edelsten unter den zahlreichen Kirchen der Stadt St. Quen. Während das Gefüge der Kathedrale und die einmalige, von ihrem in einem Fünfeck gefassten Portal beherrschte Fassade von St. Maclou von Bomben entstellt wurden, blieb St. Quen unversehrt. Ihr verspielter Vierlingsturm trägt noch das steinerne Filigran seiner Plattform, die kein Helm deckt. Aber der Name, den einst der Stolz der gesamten Landschaft diesem Werk gegeben hatte, wirkt heute wie ein Stachel: „Die Krone der Normandie“ – sie war das kostbarste Stück unter den vielen Schätzen der normannischen Erde, sie gleicht heute dem Geschmeide, das eine geliebte Tote schmückt.

Es ist ein oft wiederholtes Wort, Paris sei Frankreich, aber es deckt doch nur eine halbe Wahrheit. Gewiss, mehr als in jedem anderen Lande ballten sich in der Kapitale Frankreichs die politischen und geistigen Energien der Nation, von ihr wurden die Schicksale des Staates und Volkes mit diktatorischer Vollmacht bestimmt. Aber wenn Paris so der Sammelpunkt aller Kräfte Frankreichs war, die Wurzeln dieser Kraft reichten doch hinab in den Mutterboden der so gern verachteten Provinz. Paris, das war die Verkörperung des Landes doch erst, seitdem der absolute Staat das französische Leben unter ein Gesetz gebeugt hatte, die Herkunft der Größe Frankreichs, sein voller Beitrag zum unvergänglichen Erbe des Abendlandes, lag in allen Landschaften verankert, die einst den Samen germanischer Fruchtbarkeit in sich aufgenommen hatten.

Daß Frankreich in der tödlichen Gefahr schwebte, diesen Urgrund seines Daseins verdorren zu lassen, ist nicht eine Erkenntnis, die erst der gegenwärtige Krieg hervorgebracht hat. Seitdem der zentralistische Ungeist der Revolution von 1789 dem Selbstbewusstsein der Provinz das Rückgrat gebrochen und die Gleichmacherei der Dritten Republik den Prozess der Ausdehnung der Provinz in weniger radikalen Formen, darum jedoch nicht weniger nachhaltig fortsetzte, sanken die Städte des Landes herab zu Monumenten. Die natürlichen Kräfte der Tradition verkümmerten, im Getriebe von Paris verbrauchten sich die Energien, die das Land noch immer hervorbrachte, erschreckend rasch. Bis zur Katastrophe von 1940 predigten alle Warner, die dem französischen Volk das Unheilvolle dieser Entwicklung vorhielten, tauben Ohren. In der Besinnung nach dem Zusammenbruch konnte sich kein Franzose mehr den Einsichten verschließen, die im Auslande eher Boden gewonnen hatten als in Frankreich selbst. Der Ruf „Zurück zur Provinz!“ war einer der ersten Programmpunkte der Männer, die nach dem Waffenstillstand versuchten, den Neuaufbau Frankreichs von der Theorie her in Angriff zu nehmen. Niemand kann behaupten, daß die Theorie sich jemals in Wirklichkeit übersetzt habe, in diesem Punkte noch weniger als in anderen, aber sicherlich durfte auch niemand erwarten, daß von einer Formel solche Wirkungskraft ausgehen werde.

Denn die Frage nach der Zukunft der französischen Provinz ist letztlich die Frage des französischen Daseins überhaupt: Wenn Frankreich noch einmal die Kraft aufbringt, zum Rang einer Großmacht zurückzufinden, so können die Wasser des Lebens nur den Quellen entspringen, die auch früher den schöpferischen Brunnen der Nation speisten. Bliebe Paris im gleichen Ausmaße wie bisher von der Barbarei des Luftkrieges verschont, stünde es dann am Ende des Krieges in seiner alten Majestät als die am wenigsten Versehrte Hauptstadt unter den Hauptstädten Europas da. Es wäre eine Königin ohne Untertanen, wenn der Krieg ganz Nordfrankreich in gleicher Weise umpflügt und auslöscht, wie er in wenigen Wochen die Gebiete umgepflügt hat, die sich Amerikaner und Briten als ihre Einfallstore nach Frankreich auserwählten.

Denn diese Bereiche, von Französisch-Flandern über das Artois und die Pikardie bis zu den grünen Weiden der Normandie, und gerade sie noch mehr als ihre Nachbarlandschaften, sind nicht einfach Provinzen neben den anderen, sondern das Kraftreservoir jeder denkbaren französischen Erneuerung. Geht über sie die Walze des Krieges mit der Brutalität hinweg, die den bisherigen Weg der „Befreier“ kennzeichnet, so kann niemand und nichts den schleichenden Tod Frankreichs aufhalten. Die Ruinen von Rouen sind ein furchterregendes Zeichen: Diese Stadt war nächst Paris die stolzeste, von großer Geschichte geadelte Stadt Frankreichs. Aufs engste mit der gesamten normannischen Landschaft verwachsen, war sie auch heute noch, wie in der Vergangenheit, Symbol tätigen Lebens. Die Bauten der alten Bürgerherrlichkeit, an denen Rouen ebenso reich war wie an mittelalterlichen Kirchen, ragten nicht als versteinerte Hüllen in die Gegenwart; der gleiche Schaffensdrang, aus dem sie einst geboren wurden, hatte in unserer Zeit Rouen zum Rang eines der führenden Umschlagplätze des Landes verholfen. Wiewohl 70 Kilometer landeinwärts gelegen – eine Entfernung, die sich auf dem Wasserwege des vielfach gewundenen Laufes der Seine verdoppelte – war sein Hafen doch mittleren Schiffen zugänglich, und es gab Jahre, in denen es nach der Menge der durchlaufenden Waren sogar Marseille überflügelte. Heute liegen die Werften und Stapelhallen des modernen Rouen ebenso in Staub wie sein historischer Stadtkern. Es ist, als seien von neuem die britischen Geister entfesselt, die vor fünfhundert Jahren hier die Heilige der französischen Nation dem Scheiterhaufen überlieferten.

Noch bitterer als Rouen hat Caen gelitten, an Würde und Gewicht die zweite, an Größe und wirtschaftlicher Bedeutung nach Le Havre und Rouen die dritte Stadt des normannischen Landes. Das gesamte Viertel zwischen Orne und dem Mittelpunkt der Stadt um die großartige Peterskirche ist buchstäblich in einen Steinhaufen verwandelt, in dem man stellenweise nicht einmal mehr den Zug der früheren Straßen erkennen kann. St. Peter selbst – in seiner Mischung zwischen brausenden Formen des Ekstatischen ausgehenden Mittelalters und der hereinbrechenden steinernen Sprache der Renaissance ein Gebilde ohnegleichen – ist von den Granaten schwerer britischer Schiffskaliber rettungslos verstümmelt. Nur noch ein Stumpf des gotischen Turmes ragt schmerzvoll in den Himmel. Aus dem Gewölbe des Schiffes, das zu den schönsten Bauwerken der normannischen Kunst zählte, sind mehrere Joche herausgerissen. Die Fachwerkhäuser des 14. und 15. Jahrhunderts, von denen Caen noch einige hütete, sind ein Raub der Flammen geworden, hier ebenso wie in Lisieux, das am getreuesten das Gesamtbild einer normannischen Stadt jenes Zeitalters bewahrt hatte.

Gerade diese Verluste sind unwiederbringlich und treffen Frankreich besonders hart. Denn wenn es in seinem Reichtum an Kirchen und Schlössern hinter Deutschland und Italien nicht zurückstand, so besaß es doch nur wenige Städte von geschlossener Individualität. Fast überall hatte die Roheit späterer Zeiten, die Zerstörungswut der Revolution und die kommerzielle Barbarei der Epoche der Bourgeoisie und der Grundstückspekulanten entsetzliche Lücken in die Ganzheit des überlieferten gerissen. Umso kostbarer waren die wenigen Beispiele, die dieser Verfolgung entgangen waren, um so glühender trifft die Kunde von den Verwüstungen der Anglo-Amerikaner das Herz jedes Franzosen, der seine Heimat kannte. Rouen, Falaise, Vire, Lisieux, für das, was hier unterging – und von den Kleinstädten blieb nichts übrig – besitzt Frankreich keinen Ersatz.

Aber es sind nicht nur die großen Namen, die heute den Passionsweg der Normandie säumen. Die Provinz verliert unter dem Kriege mehr als die Edelsteine ihrer Krone, sie verliert ihre Seele. Gerade das war es, was sie – neben der Bretagne – vor allen anderen Landschaften Frankreichs auszeichnete: ihre Herrlichkeiten standen nicht, fast fremd, in einer Umwelt, die inzwischen verödet war, die ihren Stil, ihr kulturelles Antlitz eingebüßt hatte wie weite Teile Süd- und Mittelfrankreichs. Hier herrschte noch die beglückende Harmonie eines Ganzen. Land und Städte antworteten einander in der gleichen Sprache des Ausdrucks, ein gesundes, selbstbewusstes Bauerntum und betriebsame Kleinbürger fühlten sich fest verwurzelt in ihrer heimatlichen Erde.

Wer als Deutscher aus den herabgekommenen Dörfern der Provence oder auch der Champagne zum erstenmal in die Normandie kam, verspürte hier einen Menschenschlag an der Arbeit, dessen germanisch geprägtes Wesen die Verwandtschaft mit uns nicht verleugnen konnte, wenngleich eine einseitig gegen das Reich ausgerichtete Führung des gesamten französischen Fühlens und Denkens das Ihre getan hatte, derartige Empfindungen zu ersticken. Nur im normannischen Raum begegnete uns das, was das deutsche Herz als Gemüt empfindet. Die mächtigen Bauernhöfe hinter ihren abschließenden grünen Hecken, meistens abseits der dörflichen Siedlung auf eigenem Grund und Boden gelegen, ihre an alte Überlieferungen gebundene Bauweise in schwarzweißem Fachwerk, oft sogar mit dem anheimelnden Strohdach, die freundlichen Rosensträucher über den schweren Holzbalken des Eingangs, die gepflegten Gärten, der altväterliche Hausrat, der sich zähe neben der Pariser Massenware behauptet, die blinkende Sauberkeit in Wohnung und Stall wie auf den Dorfstraßen, die letzten Spuren schöner alter Trachten – alles das gehört zum Wesen der Normandie und sagt über die Werte ihrer Bewohner in der Summe ebenso viel aus wie die Stimme der Geschichte, die in den Städten lauter und vernehmlicher klingt als auf dem Lande.

Gerade darum stirbt die Seele der Normandie, wenn wesentliche Züge aus ihrem Bilde getilgt werden, wie eine Statue zum Torso entwertet ist, wenn ihr Haupt und Glieder abgeschlagen sind. Auch wenn in einigen abgelegenen Wiesengehegen der eine oder andere alte Erbhof dem anglo-amerikanischen Vernichtungssadismus entgehen sollte, wenn hier und dort sogar ein ganzes Dorf verschont bliebe: was dann übrig wäre, könnte nur verkünden, was einst gewesen. Wenn überhaupt Menschen da wären, um auf der verbrannten Erde von neuem zu bauen, wenn Frankreich aus eigenem die Kraft aufbrächte, auch nur einen Teil der Städte und Dörfer Wiedererstehen zu lassen – trostlose Öde zöge dort ein, wo einst die Schönheit regierte, ein entwurzeltes Geschlecht säße auf einem Boden, aus dem ihm keine Kraft mehr zuwüchse. Dies Schicksal hängt heute drohend über der Normandie. Wer mit eigenen Augen die furchtbaren Wunden sah, die ihr die Horden der Invasion geschlagen haben, erblickte das Gespenst leibhaftig in den Brandschwaden von Rouen und Saint-Lô und auf den namenlosen, verlassenen Gehöften an den Straßen des Krieges.

Es gehörte aber ein mephistophelischer Mut dazu, wenn de Gaulle das Bedürfnis empfand, über die Folterqualen seines Vaterlandes, die auch sein Werk sind, eine Erklärung zum eigenen Ruhme und zum Lobe der Mordbrenner abzugeben, die dieses Meer von Blut und Brand über das normannische Land brachten. Monsieur de Gaulle darf mit Recht für sich in Anspruch nehmen, daß er etwas Einmaliges vollbracht hat. Wenn der Römer Coriolan in die Geschichte einging, weil er im Angesicht der höchsten Not des Vaterlandes an seine Brust schlug und reumütig umkehrte auf dem Wege des Verrates – de Gaulle wird auf entgegengesetzte Weise seinen Namen in Frankreich verewigen. Der Mann beginnt über seine bisherige Rolle hinauszuwachsen: er erschien bisher als ein Popanz – jetzt tritt er in Erscheinung als Inkarnation menschlicher Minderwertigkeit.

Innsbrucker Nachrichten (July 6, 1944)

Wieder zwei Transporter mit 15.000 BRT versenkt

Anhaltendes ‚V1‘-Feuer auf London – Alle Feindangriffe in Italien abgewiesen – Erbitterte Kämpfe im Osten

dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 6. Juli –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Nordwestlich Caen setzte der Feind nach den schweren Verlusten des Vortages seine Angriffe nicht fort. Im Abschnitt südwestlich Carentan bis zur Westküste der Halbinsel Cherbourg griffen nordamerikanische Verbände während des ganzen Tages unter starker Artillerie- und Panzerunterstützung an. Im Verlaufe der heftigen Kämpfe wurden unsere Gefechtsvorposten auf die Hauptkampflinie zurückgenommen; wo der Feind auch in diese einbrach, sind unsere Truppen zum Gegenstoß angetreten. Die Kämpfe sind noch im Gange.

In Südfrankreich wurde ein englischer Sabotagetrupp im Kampf vernichtet.

Die Luftwaffe griff in der Nacht mit starken Schlachtfliegerverbänden feindliche Truppenbewegungen mit guter Wirkung an.

Bei dem gestern gemeldeten Angriff schwerer Kampfflugzeuge gegen feindliche Schiffsansammlungen in der Nacht vom 4. auf 5. Juli wurden nach abschließenden Meldungen ein weiterer Frachter von 7.000 BRT versenkt, ein Zerstörer schwer beschädigt und ein Fahrgastschiff von 10.000 BRT in Brand geworfen.

Über den besetzten Westgebieten verlor der Feind 57 Flugzeuge, darunter 44 viermotorige Bomber.

In mehreren Gefechten gegen feindliche See- und Luftstreitkräfte versenkten Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine vor der niederländischen und französischen Küste drei britische Schnellboote. Sie schossen ferner einen Zerstörer in Brand und beschädigten drei weitere Schnellboote durch Artillerievolltreffer. Außerdem wurden 13 feindliche Jagdbomber zum Absturz gebracht. Fünf eigene Fahrzeuge gingen verloren.

Durch Kampfmittel der Kriegsmarine wurden im Seegebiet der Invasionsfront zwei voll beladene Transporter mit 15.000 BRT, ein Zerstörer und eine Fregatte versenkt, ein weiterer Transporter von 9000 BRT schwer beschädigt.

Unser Vergeltungsfeuer liegt mit nur geringen Unterbrechungen auf London.

In Italien waren gestern besonders im westlichen und östlichen Küstenabschnitt schwere Kämpfe im Gange. Unter Einsatz neuer Infanterie- und Panzerkräfte versuchte der Feind immer wieder, unsere Front zu durchstoßen. Alle Angriffe blieben jedoch verlustreich vor unseren Stellungen liegen. Zahlreiche feindliche Panzer wurden dabei abgeschossen. Im Raum nördlich Siena wurde unsere Front zur Verkürzung wenige Kilometer nach Norden zurückgenommen.

Die 278. Infanteriedivision hat sich unter Führung des Generalleutnants Hoppe in andauernden schweren Abwehrkämpfen gegenüber einem überlegenen Feind besonders tapfer geschlagen und ihm schwere Verluste zugefügt. Alle feindlichen Durchbruchsversuche scheiterten an der Standhaftigkeit dieser Division.

Nachtschlachtflugzeuge erzielten in feindlichen Nachschublagern im adriatischen Küstenabschnitt Großbrände und Explosionen.

Italienische Torpedoflugzeuge grillen vor Bari feindliche Schiffsansammlungen an und trafen zwei Handelsschiffe von 13.000 BRT schwer.

Im Süden der Ostfront lebte die Gefechtstätigkeit zwischen dem oberen Dnjestr und Kowel auf.

Im Mittelabschnitt wird an den Landengen von Baranowicze und Molodeczno weiterhin erbittert gekämpft. Bei Baranowicze schlugen deutsche und ungarische Truppen zahlreiche Angriffe der Sowjets in harten Gefechten ab. Westlich Molodeczno brachen feindliche Durchbruchsversuche verlustreich für die Bolschewisten zusammen. In die Sperrriegel eingebrochene Kavallerie und Panzer wurden zerschlagen. Nordwestlich des Naroczsees wurden sowjetische Angriffsspitzen aufgefangen, zwischen Dünaburg und Polozk zahlreiche Angriffe des Feindes abgewiesen. In einer Einbruchstelle sind noch heftige Kämpfe im Gange. Nördlich Polozk führten die Sowjets mehrere erfolglose Vorstöße.

Angriffe deutscher Schlachtfliegerverbände richteten sich vor allem gegen feindliche Marschkolonnen. Hierbei wurden wieder zahlreiche Panzer, Geschütze und mehrere hundert Fahrzeuge sowie einige Brücken zerstört.

In der Nacht griffen schwere Kampfflugzeuge den feindlichen Nachschub, besonders den Bahnhof Kritschew, an, wo ausgedehnte Brände und starke Explosionen entstanden. Ein weiterer zusammengefasster Angriff richtete sich gegen den Flugplatz von Minsk. Große Zerstörungen und zahlreiche Brände wurden beobachtet.

Einzelne britische Flugzeuge warfen in der letzten Nacht Bomben auf Orte im rheinisch­westfälischen Raum.

Supreme HQ Allied Expeditionary Force (July 6, 1944)

Communiqué No. 61

Allied troops have taken the railway station at LA HAYE-DU-PUITS, and are pushing on to the south, with the enemy contesting every foot of ground. Our positions at CARPIQUET have been held. Enemy attacks continue.

Fierce combats with strong formations of enemy fighters, which were engaged in varying weather over the battle area and to the south and east, marked out air operations yesterday afternoon and evening. Considerable numbers of our fighters and fighter-bombers, vigorously supporting our ground forces, joined in the air battles which took place along the entire front. Notable air victories were scored in the area bounded by CHARTRES, ROUEN, CAEN and ARGENTAN, by fighters out to attack road and rail transport. They also attacked tanks at CARPIQUET Airfield and special targets indicated by ground commanders close behind the enemy lines and at SAINT-LÔ, VIRE, FALAISE, PERIERS, and DREUX. At least 35 enemy aircraft were shot down during the day and four are missing.

During the night, heavy bombers attacked the railway yards at DIJON. All our bombers returned safely. Light bombers also hit railway junctions and bridges at VILLEDIEU, HYENVILLE and GRANVILLE.

During Tuesday night, a considerable force of enemy E-boats and R-boats attempted to enter the Eastern Anchorage.

The enemy was intercepted, brought to action, and finally driven off by light coastal forces.

Two enemy R-boats were sunk and a third severely damaged.


Special Communiqué No. 4

From 22 June to 3 July, 1944, the French Forces of the Interior have continued their attacks on lines of communication. Previous cuts have in almost all cases been maintained. During this period, FFI troops have been occupied in regrouping and reorganizing.

The VERCORS, part of the GERS, the DOUBS, and ARDECHE and the have been liberated, in spite of violent reaction on the part of the German troops, who were supported by fighter and bomber aircraft and armor. The enemy has suffered severe losses both in men and material. Two aircraft have definitely been destroyed, several armored vehicles have been captured, and in one engagement alone 150 Germans were killed and 15 taken prisoner.

The destruction of lines of communications continues with considerable effect. In the MEURTHE ET MOSELLE, the FFI have, in ten days, caused 24 derailments, thereby destroying five locomotives and 54 trucks. Traffic on the line NARBONNE-SETE-BEZIERS and BEDARIEU was intercepted as a result of numerous attacks, in particular the destruction of two tunnels. Derailments have been caused in the marshalling yards at LUNEVILLE and BLANCVILLE, causing serious dislocation in traffic. The movement of a train of tracks loaded with Tiger tanks was held up in AURILLAC station as a result of the destruction of bridges.

In the neighborhood of the bridgehead, renewed sabotage of the railway lines and the enemy’s telecommunications has been reported. The underground long-distance lines have been cut in more than 100 places. In particular, the important German cable, used by Luftwaffe in the HAUTE SAONE has been destroyed. The repeated station at LIMOGES has been rendered useless. In the ROUSSILLON on the PLATEAU DE MAIMAISON, in the TAIN OULOUSE area, at CHOLEY, in the GERS, many high-tension cables have been cut. An important oil refinery has been put out of action by the FFI. There has been further sabotage of canals.


Communiqué No. 62

Allied troops advancing east of LA HAYE-DU-PUITS have reached the edge of the FORÊT DE MONT CASTRE and are threatening the last area of high ground which dominate the town. Our progress is maintained down the road southwest from CARENTAN in spite of enemy counterattacks.

In the CAEN area, the battle at CARPIQUET Airfield continues with fierce armored and infantry fighting. A number of enemy tanks have been destroyed.

The enemy’s rail and road supply system in the huge triangle PARIS-DOL-LA ROCHE SUR YON, was mauled severely today by our air forces operating in strength and without interruption.

Our fighter-bombers maintained armed reconnaissance patrol in this triangle throughout the morning, severing rail lines at many points. Enemy troop concentrations southwest of CARENTAN and a road causeway near LESSAY were also dive-bombed.

Medium bombers attacked several rail bridges in the combat area with good results. Fuel dumps at CHARTRES, ARGENTAN, and CERENCES were set afire.

Early this morning, during an offensive sweep towards BREST, an enemy force of four armed trawlers was intercepted by destroyer patrols. Three of the enemy were left burning fiercely.

The Free Lance-Star (July 6, 1944)

U.S. TROOP COLUMNS DRIVING IN FLANK ATTACKS AROUND LA HAYE
1st Army battles in streets of town

Allies hold fast against Germans

SHAEF, England (AP) –
Three more towns have fallen to Lt. Gen. Omar N. Bradley’s footslogging U.S. infantrymen flanking La Haye-du-Puits, the Germans’ wester anchor point in Normandy, Supreme Headquarters announced today, and the French underground army has liberated whole sections of France.

The Americans took Glatigny, four miles southwest of La Haye and Scorman, nearby, in the sector near the west coast, while six miles east of the besieged town, they captured La Butte, advancing their lines to their edge of the morass, the Marais de Gorges.

SHAEF, England (AP) –
Two hard-fighting columns of the U.S. 1st Army plunged southward beyond besieged La Haye-du-Puits today both to the east and west, outflanking this western anchor of the enemy’s Normandy line while other troops battled inside the town itself after capturing the railway station, nearly half a mile to the north.

The Americans forcing their way south on the Cherbourg Peninsula reached Las du Jardins, three miles southwest of La Haye, while on the east another spearhead penetrated the Forêt de Mont-Castre, three miles southeast of the town, and battled the German 17th Panzer Grenadiers for possession of vital high ground in the wooded region.

As the doughboys advanced virtually foot by foot against the stubborn Germans, a furious tank and infantry battle raged near Caen on the eastern flank of the Normandy battle area. The Allied communiqué said Canadian and British forces held firm against a strong German counterattack in the Carpiquet area, just west of Caen.

Troops closely packed

Headquarters announced that Nazi troops were more densely packed in defense positions in the Caen region than on any battle ground in this or the last war.

The Supreme Command said that the German troops there had reached a concentration of one division to slightly less than three miles of the front – a situation that leaves little room for maneuvering.

Allied troops are also closely packed, with little freedom of movement.

The German High Command was reported throwing tanks and infantry lavishly into the battle, and hand-to-hand fighting was going on for the airfields south of newly-captured Carpiquet.

The mile-long Carpiquet Airfield is no-man’s-land and an officer observer reporter to Supreme Headquarters that three sets of two huge hangars had been destroyed.

It was agreed here that a deluge of high explosives from the air and a mighty artillery barrage are needed to crack a hole in the German lines around Caen. Today’s clearing weather gave promise of the most intense air activity for three weeks.

Need air aid

On the American side of the front, Australian and New Zealand Mosquitos supported the advancing doughboys during the night. The pilots reported heavy artillery dueling along the 17 miles of the battlefront on the Cherbourg Peninsula.

The German Air Force took advantage of a cloud cover yesterday to challenge the Allied air supremacy in isolated sectors, but lost 35 planes in the air against 17 for the Allies. Four other German planes were destroyed on the ground.

Northwest Reich under air attack

Airfields in France are pounded by planes of Allies

London, England (AP) –
Around 1,000 U.S. heavy bombers attacked Northwest Germany, enemy airfields and flying bomb grounds in the Pas-de-Calais department today while medium and light bombers assaulted railroad lines leading to the Cherbourg front.

The RAF in great strength bombed the robot platforms on the Channel coast and a rail center of Dijon, 160 miles southeast of Paris.

Flying Fortress and Liberator targets were not immediately specified.

More than 300 Marauder and Havoc bombers, in one of the heaviest operations since D-Day, made 30 attacks on these railroad lines: Saint-Malo–Rennes, Saint-Hilaire-du-Harcouët–Fougères–Vitré, Argentan–Le Mans, Flers–Domfront–La Haute-Chapelle and Nogent-le-Rotrou.

Many are in the gap south of the battlefields between the Seine and Loire Rivers, over which most bridges have been destroyed. The assaults were a high-pressured continuation of the campaign started well before the invasion to isolate the Normandy theater.

Germany was possibly under coordinated attack from Italy and England, for Radio Berlin asserted that other U.S. bombers and fighters were approaching southern Germany and Austria. British blows at Dijon were aimed at checking enemy reinforcements and supplies moving to the Norman battlefields.

Fighters and fighter-bombers, flying with the Flying Fortresses and Liberators in the widespread daylight assaults, dive-bombed and strafed unspecified targets.

Better weather placed the aerial offensive on a round-the-clock basis again, even though Winston Churchill said “a considerable proportion of our flying power has been diverted” against the robot bomb launching platforms in the Pas-de-Calais department of France.

Berlin reports Yanks in France reinforced

London, England (AP) –
Berlin radio said today U.S. forces in Normandy had been reinforced with the 83rd Infantry Division landing from Britain. There was no Allied confirmation.

Völkischer Beobachter (July 7, 1944)

Die zehn langen Tage

Von Kriegsberichter Richard Oeder

SS-PK. Langsam weicht der bleischwere Druck von der Stirn des Erwachenden. Vorbei sind die spannend-folternden Träume, die in grausig verzerrten Bildern den ganzen Schrecken der überwundenen Gefahr noch einmal heraufbeschworen. Aber erst nachdem er eine Weile ungläubig blinzelnd in die Stube sah, erst nachdem seine Maschinenpistole und endlich das entspannt-zufriedene Bubengesicht seines noch schlafenden Fluchtgefährten von der fast unwirklich schönen Tatsache überzeugt, beginnt er zu glauben, daß es ihm, dem SS-Untersturmführer F. gelungen ist, nach zehntägigem Aufenthalt hinter den Feindlinien der Gefangenschaft zu entkommen. Immer wieder schüttelt er den Kopf, wenn er das Kalenderblatt an der Wand gegenübersieht: 20. Juni. Eine Weile später greift er nach seiner Pistole und zählt die Kerben, die er an jedem Abend in das Griffstück schnitt. Es sind tatsächlich zehn Einschnitte, es muß also stimmen.

Noch einmal erlebt er die nächtliche Fahrt seiner Aufklärungskompanie – auf­ gesessen auf „Panthern“ – in den Morgen des 9. Juni, auf der Suche nach dem Feind. Im ersten Gefecht werfen sie die Kanadier, kämpfen ein Mehrfaches ihrer eigenen Kopfzahl nieder, lassen als Schildwache über der Stätte ihres ersten Sieges ihre ersten Toten, darunter ihren Chef zurück. Sie rollen weiter unter dem Sternenhimmel der Normandie, dem nächsten Dorf entgegen. Ist es feindfrei? Mit einem Zug will sich der Untersturmführer Gewissheit holen. Vorsichtig pirschen sie von Haus zu Haus, sichern, geben Feuerschutz. Ungestört kommen sie bis zu einem Hohlweg, gebildet von einer Mauer zur Linken und einer undurchdringlichen Hecke zur Rechten. Vorn plötzlich ein lauter Schrei, ein deutscher Anruf: „Halt, oder wir schießen!“, danach des Untersturmführers Antwort: „Macht keinen Unsinn, wir sind Deutsche!“

Das Wort „Deutsche“ ist wie ein Signal. Sofort ein Zischen neben, zwischen und über ihnen, ein dutzendfaches Aufkrachen, schon unterbrochen vom Schrei Getroffener, eine Handgranatenwolke war über sie geregnet. In den Feuerschein der Detonationen fegen pfeifend die Geschoßgarben der Maschinengewehre und Maschinenpistolen, spritzen die Querschläger von der Wand. Das ist das Ende! Doch jetzt reißt sich der Untersturmführer hoch, steht, und seine Stimme übertönt den Lärm: „Alles voraus, Verwundete mitnehmen, erste Gruppe mir nach!“

Im feindlichen Dorf

Was die Berechnung der Kanadier vergaß, erkannte er auf den ersten Blick: Ein Durchbruch nach vorn mußte den Gegner verwirren und so seinen Zug retten. Das kühne Wagnis gelingt, der Zug entkommt. Der SS-Führer aber ist mit vieren seiner Männer abgeschnitten inmitten des nun von Gegnern wimmelnden Dorfes. Dem Feuergürtel der Maschinengewehre waren sie entkommen, sich Wehrende hatten sie niedergemacht. 30 Männer. Die Verwundeten und das wichtige Aufklärungsergebnis waren gesichert, sich selbst aber hatten sie dafür aufgegeben. Noch schützt sie die Dunkelheit vor den streifenden Kanadiern, aber schon graut im Osten der junge Tag. Und wieder ist der Entschluss des Untersturmführers fertig: „Wir verstecken uns in den Häusern, bis das Dorf von den Unsern genommen wird.“ Von neuem beginnt das Schleichen und Kriechen, das Ducken und Lauern. Schrittweit sind manchmal nur die suchenden Gegner noch entfernt, die Herzen hämmern, die die Pistolen umklammernden Hände aber sind eiskalt ruhig. Endlich stehen sie vor einer Mauer. Ein Sprung über das letzte Hindernis, tastend wird eine knarrende Tür geöffnet. Das Erschrecken über die eigenen hallenden Schritte muß noch überstanden Werden – dann sind sie in „Sicherheit.“ Jeder kauert sich in einen Winkel des großen Gebäudes, aber die überspannten Nerven verweigern den Schlaf.

Stunden später leuchtet der Tag durch die Scheiben. Jetzt läßt sich ungestört das Treiben der Kanadier beobachten. Immer neue Kolonnen ziehen in das Dorf ein, Infanterie, Panzer, Artillerie und Lastkraftwagen. Sie brechen die Häuser auf, holen sich Matratzen und Kissen und beginnen ein wüstes Gelage. Überall sitzen sie in Gruppen, spielen und johlen – schon halb trunken. Noch ist die Lage der Lauernden nicht schlecht. Die noch im Ort verbliebenen Mädchen, der Wein und die Müdigkeit lassen bei den Feiernden kein Interesse an der nächsten Umgebung erwachen. Und doch kommt die Entdeckung.

Ehe die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, öffnet sich die Tür zum Nebenraum. Ein Zivilist tritt ein und erstarrt nach wenigen Schritten, als er vor sich einen deutschen Untersturmführer sieht, der gerade durch die Fensterritzen auf den Vorplatz schaut. Ein erschreckter Ruf, dann verläßt er fluchtartig den Raum und alarmiert mit lautem Zuruf die Kanadier. Bevor sich diese aber noch den Schlaf aus den Augen gerieben haben, brechen die Deutschen aus ihrem Unterschlupf. Ihre Geschosse werfen die Auffahrenden um, bahnen den Weg bis zu einer Lücke in der nahen Hecke. Im Vorbeilaufen sehen sie ein offenes Kellerfenster. „Hinein alle Mann!“ bestimmt der Untersturmführer. Schon lassen sie sich durch die Öffnung fallen, landen in einem großen, düsteren Raum. Im Schein eines Zündholzes entschleiert sich das Versteck als ein Weinkeller mit großen Fässern, vollen Regalen und gehäuften Kisten. Das ist bei dem verfluchten Schnüffelsinn und Durst der Kanadier ein äußerst ungünstiges Versteck. Zur Wahl bleibt jedoch keine Zeit. Schon laufen draußen schreiend die ersten Verfolger vorbei, gleich wird das große Suchen losgehen.

Zwischen Weinfässern unter den Kanadiern

Der Zugführer hat einen seiner tollen Einfälle: „Unter die Fässer!“ zischt er. Wenn es noch eine Rettung gibt, ist es dieser Schlupfwinkel. Genau als er sich als letzter in den feuchten, vielleicht einen halben Meter tiefen Hohlraum unter den Rotwein- und Ziderfässern geschoben hat, öffnet sich die Tür und die Garbe einer Maschinenpistole fegt in halber Höhe gegen die Wände. Dahinter springen drei, vier baumlange Burschen mit aufgepflanztem Seitengewehr herein und stochern umher. Einer stößt sogar gegen die Fässer, gottlob zwischen den Männern hindurch. Die fünf haben bereits mit sich abgeschlossen, nicht einmal ihre Pistolen können helfen, keiner kann sich rühren. Jetzt stehen die Gegner einen Augenblick untätig. In die Stille, in der die Verfolgten glauben, ihre klopfenden Herzen würden sie verraten, rattern von draußen immer wieder die Feuerstöße; trotz ihrer Überzahl scheinen die Suchenden einen Heidenrespekt vor den Deutschen zu haben. Nach dieser gefährlichen Pause aber wird der Alkohol das Rettungsmittel. Der Lichtkegel der suchenden Taschenlampe streift über die Regale von den Fässern und trifft – goldglitzernde Köpfe von Sektflaschen. Dieser Fund beendet sofort den militärischen Eifer und Ehrgeiz der Kanadier, Korken knallen, leere Flaschen zerschellen. Jetzt öffnet sich auch die große Tür. Durch die helle Öffnung treten immer mehr Durstige ein, den Stahlhelm im Genick, lachend beim Anblick der Flaschen. So hat die verfluchte Invasion doch auch ihre an­ genehmen Seiten. Come, my boy, laß die verfluchten Germen laufen.

Die fünf warten. Inmitten der Orgie der Kanadier liegen sie, verzweifelnd und doch hoffend. Wenn nur die Betrunkenen nicht auf die Idee kommen, den Inhalt der Fässer zu untersuchen. Nach fünf qualvollen Stunden kommt endlich die Erlösung, ein Sergeant treibt seine volle Herde davon, nicht aber, ohne sich selbst einige Flaschen in die Tasche zu stecken.

Und dann folgt eine folternd lange Nacht, die erfüllt ist vom Geräusch der Kolonnen, von fern dröhnenden Feuer­überfällen deutscher Batterien und nahen Abschüssen der Briten. Der Untersturmführer prüft die Möglichkeit, sich zu den höchstens fünf bis sechs Kilometer entfernten deutschen Linien durchzuschlagen. Aber jeder Schritt auf die belebte Straße wäre das Verderben. Bleibt nur das Kellerfenster. Als der Zugführer vorsichtig seinen Kopf hinaussteckt, fährt er schnell wieder zurück. Kaum zehn Schritte absteht ein Doppelposten und beobachtet auf­merksam das Gelände. Wieder in der Höhle, zieht, er mit seinen Getreuen die Bilanz: fast ohne Munition, seit 24 Stunden nichts im Magen, ohne Fluchtmöglichkeiten, müssen sie auf einen Angriff der Ihren oder eine günstige Gelegenheit warten. Sie stellen einen Warnungsposten an das Fenster und bleiben auch jetzt noch ihrem Befehl getreu: jede neue Batterie, jeden Panzer und jede Kolonne registriert der Untersturmführer in einer Skizze, die bald unschätzbar wichtiges Material birgt.

In den folgenden Tagen und Nächten werden sie immer wieder gestört durch Plünderer, die nach Alkohol forschen. Einer vergisst den Hahn eines großen Rotweinfasses zu schließen. Als er endlich geht, ist der ganze Boden mit Weinpfützen bedeckt. Am schlimmsten setzt den Männern die quälende Ungewissheit und der Hunger zu.

Flucht durch deutsche Minenfelder

Am vierten Tag heulen die Geschosse deutscher Werfer gegen den anderen Dorfausgang. Von der Wucht der Einschläge stürzen die Flaschen von den Bordbrettern. Am Abend des sechsten Tages beschließt der Untersturmführer, zu handeln. Wenn er noch weiter wartet, wird ihr Kräftezustand eine Flucht unmöglich machen. Seit zwei Tagen ist der Unterscharführer krank. Mit ihm darf er nicht rechnen. Der kleine Sturmmann Sch. bleibt freiwillig bei ihm. In einer der beiden nächsten Nächte sollen die beiden nachkommen. Der Untersturmführer aber muß mit seinem Wissen über den sich vorbereitenden Feindangriff zurück, koste es, was es wolle. Eine List hilft. „Zufällig“ liegen am Abend, als die Posten aufziehen, ein paar Sektflaschen im Gras. Das Weitere überlässt er der Dienstauffassung der Posten, und er wird nicht enttäuscht. Zwei Stunden später klettert er mit zweien seiner Grenadiere aus dem Loch. Nach abenteuerlichem Marsch erreicht er sein Ziel. Das Grauen überfällt ihn erst, als man ihm auf der Karte die neuen Minenfelder zeigt, durch die er ahnungslos schritt.

Die Zurückgebliebenen werden trotz weiterer Besuche der Feinde im Keller nicht behelligt. Am Abend des zehnten Tages endlich wagt der Unterscharführer den Versuch. Am Mittag zuvor sollten sie jedoch noch einmal durch die Hölle schreiten. Das Dorf, eine wichtige Aufmarschbasis des Gegners, wird auf Grund der Meldungen ihres Führers mit Wirkungsfeuer belegt. Aus unmittelbarer Nähe erleben sie die fürchterliche Wirkung deutscher Geschosse. Einem Tornado gleich jagt der Granatschauer zwischen die dicht belegten Straßen und Häuser. Von wohlgezielten Schüssen getroffen, bricht ein Turm, der Sitz dreier feindlicher Artilleriebeobachter, vor ihren Augen zusammen. Explodierend gehen Munitionsstapel und Benzinlager hoch, Panzer brennen aus und Geschütze werden zerschlagen. Auf den Weinkeller schlägt ein Volltreffer, reißt das Haus auf. Nur die schützenden Fässer retten die beiden Flüchtlinge. Das sind ihre letzten Stunden im Versteck. Das Chaos beim Feind ausnützend, verlassen sie es in den Abendstunden. Zwei Doppelposten müssen umgangen werden, ein anderer wird unschädlich gemacht. Fünf Stunden brauchen sie, um fünf Kilometer zu schaffen. Dann aber sind sie durch.

In den Morgenstunden des 19. Juni laufen zwei total erschöpfte, unkenntlich verdreckte Gestalten winkend und rufend auf die deutschen Stellungen zu. So kehrten der SS-Unterscharführer F. und der Sturmmann Sch. heim in die große Front.

Innsbrucker Nachrichten (July 7, 1944)

Ein Kreuzer und sechs vollbeladene Transporter versenkt

Alle Feindangriffe in der Normandie und in Italien abgewiesen – Weiter schweres Vergeltungsfeuer auf London

dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 7. Juli –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im normannischen Landekopf lag der Schwerpunkt der Kämpfe gestern wieder im Raum südwestlich Carentan bis zur Westküste der Halbinsel Cherbourg. In dem unübersichtlichen Wald- und Buschgelände kam es oft zu erbitterten Nahkämpfen, in denen unsere Truppen alle feindlichen Angriffe, die durch starke Luftangriffe unterstützt waren, abweisen konnten. Bei Le Plessis und südlich Montgardon wurde der eingebrochene Gegner im Gegenstoß geworfen. Die Säuberung des Waldgeländes östlich La Haye-du-Puits von dem dort eingedrungenen Feind ist noch im Gange.

Im französischen Raum wurden 157 Terroristen und mit Fallschirm abgesetzte britische Sabotagetrupps im Kampf niedergemacht.

Über dem Landekopf und den besetzten Westgebieten wurden 22 feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht.

Durch Kampfmittel der Kriegsmarine wurden im Seegebiet der Invasionsfront erneut ein Kreuzer, drei Zerstörer und sechs beladene Transporter mit 32.000 BRT versenkt und ein weiterer Kreuzer schwer beschädigt.

Nördlich der Seinebucht versenkten Sicherungsfahrzeuge in der letzten Nacht ein britisches Artillerieschnellboot und beschädigten mehrere andere.

Im Seegebiet von Brest kam es in der Nacht zum 6. Juli zum Gefecht zwischen vier deutschen Vorpostenbooten und vier feindlichen Zerstörern. Zwei Zerstörer wurden in Brand geschossen. Ein eigenes Boot ging nach heldenhaftem Kampf verloren. Teile seiner Besatzung wurden gerettet.

Schweres Vergeltungsfeuer liegt weiter auf dem Raum von London.

In Italien griff der Feind gestern, von zahlreichen Panzern unterstützt, fast auf der gesamten Front an. Nach harten Kämpfen an der ligurischen Küste, bei Volterra, nordwestlich Siena, im Raum von Arezzo, beiderseits Umbertide und an der Adriaküste wurde der Gegner bis auf geringe örtliche Einbrüche verlustreich abgewiesen. An der adriatischen Küste sind die Kämpfe noch im Gange.

Nachtschlachtflugzeuge griffen in der letzten Nacht wieder den feindlichen Nachschubverkehr an der adriatischen Küste mit guter Wirkung an.

In den Kämpfen der vergangenen Wochen hat sich eine Flakbrigade unter Oberst Müller im Erdkampf besonders ausgezeichnet. Im Süden der Ostfront führte der Feind zwischen dem oberen Dnjestr und Kowel mehrere vergebliche Angriffe. Im Mittelabschnitt dauern die schweren Kämpfe an den bisherigen Brennpunkten der großen Abwehrschlacht an. An der Landenge von Baranowicze wurden feindliche, von Panzern unterstützte Angriffe östlich der Stadt aufgefangen. Auch im Raum westlich Molodeczno wird erbittert gekämpft. Nördlich davon sind feindliche Angriffsgruppen im Vorgehen auf Wilna. Nordwestlich des Naroczsees, wo zahlreiche Angriffe der Sowjets scheiterten, hat sich die bayerische 212. Infanteriedivision unter Führung von Generalleutnant Sensfuß besonders bewährt.

Nördlich und nordwestlich Polozk führten die Bolschewisten gestern nur schwächere Angriffe, die vor unseren Stellungen zusammenbrachen.

Schlachtfliegerverbände griffen wirksam in die Erdkämpfe ein und zersprengten zahlreiche feindliche Kolonnen.

Schwere Kampfflugzeuge setzten den Kampf gegen den sowjetischen Nachschub bei Nacht durch Angriffe auf Bahnhöfe und Eisenbahnlinien mit guter Wirkung fort.

Nordamerikanische Bomber führten gestern einen Terrorangriff gegen die Stadt Kiel.

In der Nacht warfen einzelne britische Flugzeuge Bomben im rheinisch-westfälischen Gebiet. Außerdem griff ein schwacher feindlicher Bomberverband den Raum von Wien an. Durch Nachtjäger wurden zwölf feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Supreme HQ Allied Expeditionary Force (July 7, 1944)

Communiqué No. 63

The battle for LA HAYE-DU-PUITS continues. East of the CARENTAN-PERIERS road, we have advanced towards SAINTENY.

There is no change in the CAEN sector.

The enemy’s supply system was again the principal target for our air forces, which operated in strength throughout yesterday afternoon and evening. The attacks were mainly between PARIS and VIERZON in the east reaching west and northwest into BRITTANY and towards the battle area.

Heavy bombers, escorted by fighters, bombed railway bridges over the LOIRE, while medium and light bombers struck at other rail targets west of PARIS.

Fighter-bombers and fighters continued their armed reconnaissance, medium bombers joining them in attacks on fuel dumps and rail facilities.

Preliminary reports show that 12 enemy aircraft were shot down. Six of ours are missing.

During the night, light bombers attacked rail targets behind the enemy line and in the neighborhood of LE MANS.


Communiqué No. 64

Allied forces have made some progress southwest along the CARENTAN–PÉRIERS road.

West of AIREL, our troops have captured a small bridgehead over the River VIRE.

Air activity over the beaches and battle area up to noon today was confined to reconnaissance patrols.