Operation HUSKY (1943)

Völkischer Beobachter (July 15, 1943)

Landungstruppen im Bombenhagel der Achsenluftwaffe –
Unvermindert heftige Kämpfe in Südsizilien

dnb. Berlin, 14. Juli –
In Südsizilien nimmt der Kampf gegen die gelandeten Briten und Nordamerikaner mit unverminderter Heftigkeit seinen Fortgang. Der Gegner versucht seine Brückenköpfe mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu erweitern. Nordamerikanische Kräfte, die an der Südküste Fuß gefaßt und sichernde Vorhuten nach Norden ins Gebirge vorgetrieben hatten, griffen am Montag die deutsch-italienischen Sperrstellungen fortgesetzt mit Infanterie und Panzern an. Nach vergeblichen Vorstößen am Vormittag verstärkte der Feind in den Nachmittagsstunden seinen Druck durch frische Kräfte. Die Angriffe wurden aber unter hohen Verlusten für die Nordamerikaner abgewiesen.

Luftwaffenverbände der Achse griffen wirkungsvoll in den Erdkampf ein. Durch Bombentreffer hatten die feindlichen Panzer erhebliche Ausfälle.

Weitere harte Kämpfe entwickelten sich im Gebirge gegen die einige Stunden vor der Landung abgesetzten Fallschirmabspringer und Luftlandetruppen. Von der Küste her versuchte der Feind, mit diesen vorgeschobenen Kräften Fühlung aufzunehmen. Einige der Stoßabteilungen kamen ins Gefecht mit unseren Sicherungsverbänden. Während des Kampfes steckten die angegriffenen Briten einen Olivenhain in Brand, in der Hoffnung, hinter den deckenden Rauchschwaden gegen die deutsch-italienischen Linien Vorgehen und günstige Stellungen für die weitere Verteidigung finden zu können. Italienische Pioniere drangen jedoch in den brennenden Hain ein, rissen die ausgetrockneten, gerade von den Flammen erfaßten Bäume aus, zogen Schutzgräben und dämmten so den Brand ein. Dadurch machten sie den Weg für die Abwehr frei. Die Achsentruppen rieben einige der britischen Stoßtrupps auf und drängten die übrigen zurück.

Im Laufe des Montags verstärkte sich der Feind weiter und brachte neue Truppen an Land. Er versuchte erneut, an solchen Stellen festen Fuß zu fassen, an denen die ersten Ausbootungen am 10. Juli mißlangen. Teile der Landungstruppen waren zum Beispiel an einer der Buchten an der Südostküste abgewiesen worden, obwohl schweres Artilleriefeuer aus Schiffsgeschützen und fortgesetzte Bombenangriffe das Unternehmen unterstützten. Der Platz war dem Feind günstig erschienen, da die Küstenabwehr das Feuer nicht erwiderte. Die Küstenverteidigung hatte jedoch wohlbedacht den deckungslosen Küstenstreifen freigemacht, um bei dem zu erwartenden schweren Bombardement unnötige Verluste zu vermeiden. Aus etwas landeinwärts liegenden Stellungen beobachtete sie die Maßnahmen des Gegners. Als der Feind dicht an Land gekommen war, schlugen alle Waffen zu. Rasendes Feuer zerschmetterte die Landungsboote.

Nachdem der Gegner die Stärke der Küstenverteidigung zu spüren bekommen hatte, nahm er die Stellungen nochmals unter schweres Feuer seiner Schiffsgeschütze. Gleichzeitig griffen starke Bomberverbände den Küstenstreifen an und sicherten damit die Landung. An anderer Stelle hatte der Gegner Panzer gelandet. Durch den geringen Widerstand an der Küste ermutigt, versuchten diese, eine Straße nahe am Meer zu erreichen. Durch die unerwartete Ruhe unsicher geworden, tasteten sich die Panzer vorsichtig vorwärts. Plötzlich traf sie jedoch aus unmittelbarer Nähe ein Feuerschlag aus gutgetarnten Stellungen. Zwei der Panzer blieben nach Treffern unbeweglich liegen. Ihre Besatzungen flüchteten an den Strand zurück. Die übrigen Panzer nahmen den Kampf auf. Ihr heftiges Feuer blieb wirkungslos, da die Panzerkanoniere die Stellungen der Achsentruppen nicht erkannten. Als dann noch eine 8,8-cm-Flak von der Flanke her in das Gefecht eingriff, war auch das Schicksal der restlichen Panzer an dieser Stelle besiegelt. Zerschossen oder brennend blieben sie vor der Straße liegen.

Den ganzen Tag über griffen schnelle deutsche Kampfflugzeuge, Jäger und Schlachtflieger die an Land gegangenen Truppenverbände des Feindes, die sich in den von steilen Böschungen eingefaßten Straßenschluchten zum weiteren Vorstoß formierten, mit Bomben und Bordwaffen an. Durch Bombentreffer setzten sie Kraftfahrzeugkolonnen in Brand und vernichteten zahlreiche Panzer.