Gen. Sikorski, Polish leader, dies in plane crash (7-4-43)

U.S. State Department (July 5, 1943)

860C.002/319

The Ambassador to the Polish Government-in-Exile to President Roosevelt

London, July 5, 1943 — noon.

For the President, the Secretary and the Under Secretary.

British Air Ministry informs me General Sikorski, his daughter, Madame Lesznowska, and his Chief of Staff, General Klemetski, met their death by plane accident at Gibraltar yesterday.

BIDDLE

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Journal and Courier (July 5, 1943)

Gen. Sikorski, Polish leader, dies in crash of Liberator

Prime Minister of exiled government and commander of its armed forces is killed while returning to London from Middle East; his daughter also among dead

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Gen. Sikorski.

London, England (UP) –
Gen. Władysław Sikorski, 62, Prime Minister of the Polish government-in-exile and commander-in-chief of its armed forces, was killed last night when a Liberator plane in which he was travelling crashed soon after taking off from Gibraltar, the Air Ministry announced today.

Sikorski was returning to London from the Middle East, where he inspected the Polish Army in training in Iran and presumably discussed with the Allied High Command there the part his forces would play in the coming invasion of Southern Europe.

German propagandists, utilizing their favorite theme of trying to divide the Allies, claimed that the British assassinated Sikorski. A German DNB dispatch quoted “Polish emigrant circles in Stockholm” as saying that they were positive Sikorski was assassinated and that the British would be forced to admit it.

Among other passengers in the Liberator killed was Col. Victor Alexander Cazalet, a member of Parliament who was understood to be serving as liaison officer to Sikorski.

The Air Ministry said the pilot was the only person on the plane to survive the crash. He was hospitalized with severe injuries.

Others listed among the dead were:

  • Mrs. Zofia Leśniowska, 26, Sikorski’s daughter and a member of the Polish Auxiliary Territorial Service serving as a liaison officer with the British in the Middle East. Her husband is a prisoner of war in Germany.

  • Maj. Gen. Tadeusz Klimecki, 43, Chief of Staff of the Polish Army.

  • Col. Andrzej Marecki, chief of the operational section of the Polish staff, who visited the United States with Sikorski last year.

  • A. Kułakowski, Sikorski’s private secretary.

  • Lt. Ponikiewski.

  • Col. Gralewski.

  • Seven or eight crew members.

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Völkischer Beobachter (July 6, 1943)

Das letzte Opfer von Katyn –
Sikorski von London beseitigt

Der unbequeme Emigrantengeneral mit Britenbomber ‚abgestürzt‘

vb. Wien, 5. Juli –
Das amtliche englische Reuter-Büro brachte heute morgen die lakonische Meldung, daß der polnische „Ministerpräsident" Sikorski getötet (killed) worden sei. Einige Stunden später gab das britische Luftfahrtministerium dann die Meldung aus, daß Sikorski den Tod an Bord eines britischen Bombers, der kurz zuvor von Gibraltar gestartet sei, gefunden habe. Das Flugzeug sei abgestürzt und auf dem Boden zerschellt. Bei dem „Unglück“ sei auch Sikorskis Tochter ums Leben gekommen – der Pilot aber gerettet worden.

Zweifellos ein merkwürdiger Fall: Ein britischer Bomber mit Sikorski an Bord „zerschellt am Boden,“ Sikorski und seine Tochter werden getötet, der englische Pilot aber bleibt wie durch ein Wunder am Leben! Offenbar ist er vorher mit dem Fallschirm abgesprungen, obwohl auch das – „kurz nach dem Start“ – nicht sehr wahrscheinlich klingt. Noch seltsamer aber ist es, daß der polnische Emigrantenhäuptling gerade jetzt vom Schicksal ereilt worden ist, jetzt, nachdem er sowohl im Nahen Osten, wo er eine polnische Emigrantentruppe besichtigt hat, als auch auf der Durchreise in Kairo einige Reden gehalten hat…

In diesen Reden erklärte Sikorski rundweg, daß die Vorbedingung zur Aufnahme von Verhandlungen der polnischen Emigrantengruppe mit dem Moskauer Kreml „die Befreiung der 1,5 Millionen von den Bolschewisten nach Sibirien verschleppten Polen“ sei. In einer anderen Ansprache erklärte er, daß die:

…Freilassung von 150.000 polnischen Frauen und Kindern einen neuen Weg zu Verhandlungen bahnen würde.

Mit anderen Worten: Der Wortführer jener Polen, die 1939 den „Krieg aus der Ferne“ der Beteiligung am Kampf vorgezogen hatten und seitdem in London und Washington politische Geschäfte zu machen versuchen, hielt nach wie vor öffentlich an einer Forderung fest, die Stalin schon unmittelbar nach Katyn so außerordentlich übelgenommen hat. Schon damals weigerte sich Sikorski, wie man sich erinnern wird, Moskau zuliebe die grauenhaften Funde von Katyn als „Nazipropaganda“ abzuschwören und die noch in Moskaus Klauen befindlichen 1,5 Millionen Polen ihrem furchtbaren Schicksal zu überlassen. Stalin hat diese Haltung bekanntlich mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu dem polnischen Emigrantenklüngel in London beantwortet.

Die Frage nach den verschleppten Polen

Die englische Regierung und ihre Presse aber hatten sich nicht gescheut, Sikorski mit den gröbsten Vorwürfen zu überhäufen und ihm – wie zum Beispiel durch den News Chronicle – mit dem Hinauswurf zu drohen, wenn er nicht den Mund hielte und seinen Kotau vor den Schlächtern im Kreml mache. Sikorski wurde dann in den Nahen Osten abgeschoben, wo er eine polnische Söldnertruppe „besichtigen“ durfte. Der Emigrantengeneral hielt dort zunächst einige Ansprachen, die in Moskau und London angenehm auffielen. So sagte er unter anderem, daß er sich auf „den glücklichen Tag freue, an dem er an der Spitze einer polnischen Armee in Warschau einziehen werde.“ Dann aber war er unvorsichtig genug – vor allem während seines Aufenthalts in Kairo vor wenigen Tagen – aufs neue von den 1,5 Millionen nach Sibirien verschleppten Polen zu sprechen! Es gehört wenig Phantasie dazu, sich auszumalen, welchen Wutausbruch dieser neue Vorstoß des unbequemen Polen im Kreml ausgelöst hat. Das übrige ist klar: der Secret Service, wohlgeübt in solchen Geschäften, hat dafür gesorgt, daß der Mund jenes lästigen Mahners endgültig geschlossen wurde. Vielleicht hat Sikorski Unheil geahnt und deshalb auf die gefährliche Reise seine Tochter als Zeugin mitgenommen. Wenn das so ist, dann hat er die Kaltblütigkeit der amtlichen britischen Killer-Organisation arg unterschätzt!

Ein politischer Abenteurer hat das unvermeidliche Ende gefunden, das auch einem Darlan beschieden war. Und ist nicht auch der neuernannte französische Gouverneur für Syrien, Chiappe, auf dem Luftweg über dem Mittelmeer „verunglückt“? Sikorski war ein Feind Pilsudskis und lebte praktisch schon seit 1928 in der Emigration. Sein Weizen blühte erst, als London 1939 daranging, Handlanger dieser Art ans Tageslicht zu ziehen und als Emigranten-„Regierungen“ aufzupäppeln. Es gibt noch ein rundes Dutzend dieser Sorte in den Londoner Hotels. Früher oder später werden auch sie den Weg Darlans und Sikorskis gehen.

Brooklyn Eagle (July 6, 1943)

Churchill sees Poles restored; lauds Sikorski

Promises battle to realize ideals of late Premier

London, England (UP) –
Great Britain will work for realization of Gen, Władysław Sikorski’s hope that a strong and independent Poland be restored after the war, Prime Minister Churchill told Commons today in paying tribute to the Polish Premier and Commander-in-Chief who was killed with 15 others in an air crash off Gibraltar Sunday.

Churchill said:

His death was one of the heaviest strokes we have sustained. He was a symbol and embodiment of the spirit which has borne the Polish nation through centuries of sorrow and is unquenchable by agony.

Directed underground

Churchill reviewed Sikorski’s struggle to keep a Polish Army in the field after his country was crushed by Germany, and credited the Premier with directing the underground resistance in the conquered homeland.

Churchill said:

This resistance will grow in power until at the approach of a liberating army it will exterminate the German ravagers.

Asked in Commons whether he was able to indicate what caused the accident in which Sikorski died, Churchill shook his head negatively.

More power for successor

Sikorski’s death was expected to result in giving more power to the liberal Polish president, Władysław Raczkiewicz, and in separation of the posts of Premier and Commander-in-Chief.

Diplomatic observers believed the revamping of the Polish government to fill the gap left by its chief leader might also improve troubled Russo-Polish relations. Raczkiewicz is not anti-Russian.

Among those killed were Brig. Gen. John P. Whiteley, Conservative member of the British Parliament, whose death was announced in Commons today, and Col. Victor A. Cazalet, British liaison officer with Sikorski and also a member of Commons.

Völkischer Beobachter (July 7, 1943)

Nach dem Mord – scheinheilige Nachrufe –
Verwirrung in London wegen Sikorski

tc. Stockholm, 6. Juli –
Die Ermordung General Sikorskis hat nach schwedischen Meldungen in London völlige Verwirrung ausgelöst. Dieselben Blätter, die vor kurzer Zeit Sikorski und die polnische Emigranten-„Regierung“ noch heftig angegriffen hatten, widmen dem Toten nunmehr warme Nachrufe, in denen Sikorskis Rolle als Willensträger des polnischen Emigrantenklüngels hervorgehoben und die Befürchtung ausgesprochen wird, daß diese Bewegung nun gänzlich auseinanderiallen könne.

Im allgemeinen, meldet Stockholms Tidningen, ließe sich feststellen, daß man in maßgebenden englischen Kreisen die Entwicklung vornehmlich aus dem Gesichtswinkel der polnisch-sowjetrassischen Krise betrachte. Wie sich dieser Konflikt nunmehr entwickeln werde, wisse in London kein Mensch oder, wer es wisse, wage es nicht zu sagen. Auf jeden Fall halte man es durchaus nicht für unwahrscheinlich, daß der Mord an Sikorski eine tiefe Krise auslösen könne.

Den zu Sikorskis vorläufigen Stellvertreter ernannten Stanislaus Nikolajczyk bezeichnen die schwedischen Korrespondenten allgemein als einen schwachen Opportunisten. Der polnische Emigrantenklüngel leide unter einem fühlbaren Mangel an politischen und organisatorischen Talenten, und Sikorski sei der einzige gewesen, der einen gewissen Zusammenhang bewirken konnte.

Die Leiche Sikorskis wurde in der Kathedrale in Gibraltar aufgebahrt, wohin auch der Sarg des gleichzeitig verunglückten „Generalstabschefs“ Klimecki gebracht wurde.

Der Londoner Korrespondent von Stockholms Tidningen meldet, der Chef der Informationsstelle der polnischen Emigrantenorganisation in London teilte bei Bekanntwerden der Todesnachricht mit, Sikorski sei vor seiner Reise im britischen Flugzeug gewarnt worden, er habe sich aber geweigert, warnende Stimmen anzuhören.

Benesch möchte Erbe sein

Im Augenblick des Todes von Sikorski ist nach schwedischen Meldungen der Anführer der tschechischen Emigranten, Benesch, wieder in London aufgetaucht und rüstet sich anscheinend nun nach dem Verschwinden seines polnischen Rivalen, die erste Geige unter den polnischen Emigranten in London zu spielen. Der plötzliche Tod Sikorskis und die sich daraus ergebende Verwirrung im polnischen Emigrantenlager in London dürften eine Vertagung einer von Benesch geplanten Moskaureise nötig machen, da auch der Kreml gegenüber der Entwicklung in den Londoner Emigrantenkreisen eine abwartende Haltung einzunehmen scheint.

‚Eines lästigen Gastes entledigt‘

dnb. Mailand, 6. Juli –
Die Ermordung Sikorskis hat in der italienischen Presse starken Eindruck hinterlassen. Die Überzeugung ist, daß der Pole ebenso wie Darlan und andere den Angelsachsen oder Sowjets unbequeme Staatsmänner und Militärs auf Anstiftung von Moskau ein Opfer des Secret Service wurde. Die Engländer haben sich vielmehr eines äußerst lästigen Gastes entledigt und können sich darüber freuen. Sikorskis Haltung störte das schlechte Gewissen der britischen Staatsmänner, die Polen zuerst zum äußersten Widerstand gegen Deutschland aufgehetzt und dann en bloc an die Sowjets verkauft hatten. Jetzt scheint der Weg zu einem Kompromiß geebnet, der für immer die Aspirationen des polnischen Volkes begräbt. Auch die Toten von Katyn können, ebenso wie die britischen Versprechungen, jetzt in Vergessenheit geraten.


dnb. Schanghai, 6. Juli –
Die Ermordung General Sikorskis wurde in polnischen Kreisen Schanghais mit großer Erregung aufgenommen. Die hiesigen Polen sind sich darüber einig, daß Sikorski ein Opfer des britischen Secret Service geworden ist, und sehen in der Tat die zynische britische Politik der Auslieferung Polens an Stalin.

Briten rechtzeitig ‚ausgestiegen‘

dnb. La Linea, 6. Juli –
Unmittelbar nach dem Absturz des Flugzeuges, in dem sich Sikorski und seine Begleitung – darunter mehrere hohe polnische Emigrantenoffiziere mit dem „Generalstabschef“ General Klimecki – befanden, wurden hier die merkwürdigen Umstände bekannt, die deutlich beweisen, daß es sich um einen absichtlich herbeigeführten Absturz der Maschine gehandelt hat. Insbesondere wird darauf hingewiesen, daß die polnischen Insassen ausnahmslos zu Tode kamen, während sich der offensichtlich im Auftrag des englischen Geheimdienstes handelnde Pilot mit den weiteren Mitgliedern der Besatzung durch Fallschirmabsprung gerettet hat.

U.S. State Department (July 7, 1943)

860C.002/328

Memorandum by the Polish Ambassador

Washington, July 7, 1943.

The Polish Ambassador informed the Secretary of State that he had received today the following urgent telegram from Count Raczyński, Minister of Foreign Affairs of Poland:

Information is being received by the Polish Government in London directly from Poland that news of the death of Prime Minister General Sikorski is causing depression bordering on despair among the Polish people. There appears to be urgent need of raising the spirit in Poland. In view of the enormous personal authority and popularity of President Roosevelt in Poland, Count Raczyński asks, on behalf of the Polish Government, whether the President would very kindly agree to make a suitable declaration referring to the death of General Sikorski and stressing his faith that the Polish people will follow General Sikorski’s leadership by continuing their united and unbroken resistance in their struggle to regain Poland’s independence and for the triumph of the principles for which the United Nations are fighting and suffering.

The Polish Ambassador added that General Sikorski had succeeded in fully organizing Poland’s underground army which, together with the entire nation, regarded him as their military and political leader in their organized struggle against the enemy.

Völkischer Beobachter (July 8, 1943)

Londons Spiel mit den Polen –
Erfundenes Testament Sikorskis

Von unserer Stockholmer Schriltleitung

Stockholm, 7. Juli –
Die Frage nach einem sogenannten „politischen Testament“ Sikorskis scheint in London mehr zu interessieren als die Abfassung geheuchelter Nachrufe.

Da bisher nichts von einem solchen Testament bekannt wurde, war man auf englischer Seite nur zu gern bereit, helfend einzuspringen und ein auf der englisch-sowjetischen Freundschaftslinie liegendes „Vermächtnis“ Sikorskis zu veröffentlichen. Der Sonderkorrespondent von Reuter in Kairo hat dazu das angebliche Gespräch mit Sikorski nach London gekabelt, das er nur wenige Stunden vor der Abfahrt des Generals aus Kairo mit ihm gehabt haben will und in dem Sikorski entgegen seiner bisherigen Haltung den Sowjets eine Liebeserklärung gemacht haben soll. Obwohl immerhin einige. Tage zwischen diesem Interview Und dem so unglücklich verlaufenen Abflug aus Gibraltar vergangen waren, hatte es der Reuter-Korrespondent nicht für nötig gehalten, seinen sensationellen Inhalt, demzufolge die ganze bisherige polnische Politik hätte umgeworfen werden müssen, eher nach London weiterzuleiten. Schon allein diese Tatsache zeigt deutlich, daß die englische Regierung ihre Hand dabei im Spiel haben muß, und daß es den Engländern jetzt nur darauf angekommen ist, die Polen mit allen Mitteln des politischen Mordes und der Fälschungen der englisch-sowjetischen Politik gefügig zu machen.

Sikorski hafte wichtige Dokumente

dnb. Krakau, 7. Juli –
Die Nachricht über den „Flugzeugunfall“ Sikorskis wurde der polnischen Bevölkerung zunächst durch den Rundfunk bekannt und „elektrisierte die öffentliche Meinung,“ wie das Krakauer Blatt, der Goniec Krakowski, sich ausdrückt. Die polnische Zeitung des Distrikts Lublin, der Nowi Glos Lubetski, führt aus: Für den Mord gibt es nur eine Erklärung, nämlich, daß der Intelligence Service seine Hand im Spiel hatte. Sikorski führte wichtiges, die Sowjets belastendes Material bei sich, das er von den Offizieren, die er im Nahen Orient besucht hatte, erhalten hatte. Dieses Material mußte zunichtegemacht werden, da es geeignet war, neue Spannungen in den englisch-sowjetischen Beziehungen durch die polnische Emigration hineinzutragen. An der Unschädlichmachung dieses Materials konnte daher nur London interessiert sein. London mußte deshalb Sikorski beseitigen. Dieser Aufgabe unterzog sich der Intelligence Service, der dadurch der Moskauer GPU. einen großen Dienst erwies.

Daß auch das noch nicht der letzte Akt der polnischen Tragödie ist, darauf weist der Dziennik Radomsky, das polnische Organ im Distrikt Radom hin, in dem er ausführt, der Tod Sikorskis tod seine Nachfolgerschaft werde nicht nur den Antiachsenländern, sondern auch der polnischen Kolonie im Ausland noch viel Kopfschmerzen bereiten.

Völkischer Beobachter (July 9, 1943)

Die teige Ermordung Sikorskis –
Untersuchungsergebnis – aber geheim

tc. Rom, 8. Juli –
Die italienische Öffentlichkeit beschäftigt sich weiter sehr eingehend mit dem Fall Sikorski.

Popolo di Roma schreibt:

Die Ausbeutung des Toten hat schon begonnen, einesteils, indem man Sikorski Tendenzen zuschreibt, die absolut nicht mit seinen Handlungen und Worten übereinstimmen, anderenteils durch die Veröffentlichung einer letzten Rede, die er in Palästina gehalten haben soll, die aber bis jetzt nicht bekanntgegeben wurde.

Nur Reuter schreibt Sikorski Äußerungen zu, in denen er von einem „auf Leben und Tod mit Churchill geschlossenen Vertrag“ gesprochen und auch den mit der Sowjetunion abgeschlossenen Freundschaftsvertrag gelobt haben soll unter der Hinzufügung, daß erst dadurch die Schaffung eines polnischen Heeres im Nahen Osten möglich sei. Als bezeichnend findet es das römische Blatt, daß das Resultat aus der Untersuchung über den Flugzeugabsturz zwar abgeschlossen, aber geheim gehalten wurde.

Man weiß, daß sich der Pilot durch Fallschirmabsprung gerettet hat und die Passagiere ihrem Schicksal überließ, was außerordentlich seltsam ist. Man weiß auch, daß der nur leichtverletzte Pilot nach London gebracht wurde, ohne daß ein Journalist in seine Nähe kommen konnte.

Sein letztes Telegramm

Während man in London ein Rätselraten darüber anstellt, welches die letzten Wünsche und Zukunftspläne des ermordeten Emigrantengenerals Sikorski gewesen seien, wird der Wortlaut eines Telegramms bekannt, das General Sikorski von Kairo aus zwei Tage vor seiner Ermordung an seinen Stellvertreter Mikolajczyk sandte.

In diesem letzten Sikorski-Telegramm an die polnischen Emigranten in London heißt es:

Wenn wir die nationale Einheit bewahren und wir dessen gewahr bleiben, daß wir eine große und gerechte Sache verteidigen, werden wir fähig sein, alle Schwierigkeiten zu überwinden, um nicht nur Polens wichtigste Interessen zu beschützen, sondern auch die demokratischen Grundsätze zu sichern.

Dieses letzte Telegramm Sikorskis, vom Reuter-Büro als politisches Testament bezeichnet, ist offenbar ein Appell an die Emigranten, sich den Moskauer Bestrebungen, auf Einbeziehung Polens in das bolschewistische Staatensystem zu widersetzen.

Völkischer Beobachter (July 10, 1943)

Der vertrauliche Brief Roosevelts –
Todesflugzeug Sikorskis geborgen

dnb. Madrid, 9. Juli –
Nach viertägigen Bemühungen ist es gelungen, das Flugzeug, mit dem Sikorski bei Gibraltar abstürzte, zu bergen und an Land zu bringen. Eine starke Militärwache sorgt dafür, daß sich niemand dem Flugzeug nähert, damit das Geheimnis, das über dem Tode Sikorskis liegt, nicht gelüftet werden kann.

Der vertrauliche Brief des Präsidenten Roosevelt an Sikorski, dessen Inhalt auch den englischen Militärstellen nicht bekannt sein soll, ist nun gefunden worden. Er wurde mit anderen Staatspapieren Sikorskis aus den Trümmern des in Gibraltar abgestürzten Bombenflugzeuges geborgen.

Die Antwort der Mörder von Katyn

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„Ja sehn Sie, Colonel, der gute Sikorski wollte unbedingt wissen, wo die 1,5 Millionen Polen geblieben sind!… Nun, da hat ihn der Secret Service also auf kürzestem Wege hinbefördert, wo die schon lange sind.“ (Zeichnung: Kurt G. Truetsch)

The New York Times (July 10, 1943)

Sikorski plane is raised

Experts at Gibraltar seek cause of crash off port

Algeciras, Spain (UP) – (July 9)
The four-engined airplane that carried Gen. Władysław Sikorski, Polish Premier, to his death Sunday night about 300 yards off Gibraltar was raised to the surface today and towed by two tugs to the seaplane base. Later the plane was taken to the Gibraltar Air Base.

A guard was placed around the wreckage while technical authorities investigated the cause of the crash.