Die Stunde Berlins ist da!
Goebbels verkündet den Krieg ohne Gnade
oz. Berlin, 22. April – Dr. Goebbels sprach In seiner Eigenschaft als Gauleiter und Reichsverteidigungskommissar am Samstag zur Berliner Bevölkerung. Seine Rede trug den Stempel der harten Notwendigkeiten, unter die das Vorprellen der bolschewistischen Bluthunde bis an das Weichbild der Reichshauptstadt zwingt. Er gab, während der Feind die Vorstädte der Reichshauptstadt erreicht hat, der Überzeugung entschlossenen Ausdruck, daß der Widerstand Berlins die bolschewistische Sturmflut brechen kann und wird. Dr. Goebbels sagte in seiner Ansprache u.a.:
Am vergangenen Sonntag begannen die Bolschewisten ihre Großangriffe an der Oderfront. Berlin ist ihr Ziel. Die Eroberung der Reichshauptstadt soll Stalin eine wichtige Trumpfkarte im politischen Spiel der Alliierten in die Hand geben. Damit ist der Kampf um die Reichshauptstadt ein Kampf um Europa geworden.
Dr. Goebbels wies auf die heldenhafte Abwehr unserer tapferen Divisionen und Volkssturmeinheiten in den vergangenen Tagen an der Ostfront hin und verkündete dann einige Anordnungen für die Frontstadt Berlin. Neugieriges Herumstehen ist zu vermeiden. Die Bewegungen der Wehrmacht und des Volkssturms sind durch größte Verkehrsdisziplin zu unterstützen. Rüstungsbetriebe, Versorgungsbetriebe und die Dienststellen arbeiten weiter. Der Werkschutz sorgt für die Sicherheit der Betriebe. Provokateure oder aufsässige Ausländer werden rücksichtslos ausgetilgt. Auch Verräter werden entsprechend behandelt.
Mit diesen Anordnungen ist die Reichshauptstadt in den Zustand der aktiven Verteidigung eingetreten. Von nun an werden wir gemeinsam mit der uns zur Verfügung stehenden bewaffneten Macht der sowjetischen Soldateska zeigen, dass Berlin sich auf ihren Angriff vorbereitet hat und fanatisch und rücksichtslos zuschlagen wird.
In den zurückliegenden Wochen ist in der Reichshauptstadt ein beachtliches Verteidigungswerk geschaffen worden, das von den Außenbezirken bis in die Stadtmitte reicht Viele tausend Panzersperren, Barrikaden, Straßensperren sind entstanden, Erdbefestigungen wurden rund um Berlin errichtet und die Reichshauptstadt in einen Zustand höchster Verteidigungsbereitschaft gesetzt. Das wird der Feind nunmehr zu spüren bekommen.
Alle Anstrengungen und Mühen der Berliner Bevölkerung, die Ausbildung des Volkssturms und die Ausbildung und Bewaffnung zahlreicher Wehrmachtverbände dienten dem einzigen Zweck, uns in die Lage zu versetzen, unsere Reichshauptstadt und ihre Bewohner erfolgreich verteidigen zu können. Ich erwarte jetzt von jedem Berliner und jeder Berlinerin eiserne Disziplin, höchstes Selbstvertrauen und bereitwillige Unterordnung unter die Befehle der mit der Verteidigung der Reichshauptstadt betrauten Männer.
An die Verteidiger Berlins richte ich in dieser Stunde namens der Frauen und Kinder, ja, namens des ganzen Vaterlandes den dringenden Appell, wachsam zu sein und in dem uns aufgezwungenen Kampf um Dasein und Freiheit unseres Reiches, um das Leben unserer Mütter, Frauen und Kinder den Feind nicht zu fürchten, sondern ihn schonungslos zu vernichten.
Die Sowjets wollen in Deutschland ein für uns unvorstellbares Schreckensregiment errichten. Sie sind hemmungslos in ihrer Vernichtungswut gegenüber allem, was deutsch ist. Diesem neuen Mongolensturm gegenüber darf es keine Schwäche und keine Weichheit geben.
Wir führen jetzt einen Krieg ohne Gnade gegen jene, die deutsche Frauen schänden oder in sowjetische Frontbordelle schicken wollen, die unsere Kinder quälen und morden, Millionen Männer durch Genickschuss liquidieren und den Rest als Arbeitssklaven in die Zwangsarbeitslager der Sowjetunion verschleppen wollen.
Verteidiger Berlins! Auf euch sind die Blicke unserer Frauen, eurer Mütter und eurer Kinder gerichtet. Sie haben euch ihr Leben, ihr Glück, ihre Gesundheit und ihre Zukunft anvertraut. Ihr kennt jetzt eure Aufgabe, und ich weiß, ihr werdet sie vorbildlich erfüllen. Die Stunde eurer Bewährung ist da.
Mit der militärischen Verteidigung der Reichshauptstadt wurde Generalleutnant Reymann beauftragt, er ist Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Seiner in diesem Kriege oft bewährten Führung können sich alle Soldaten und Volkssturmmänner bedingungslos anvertrauen.
Ich bleibe mit meinen Mitarbeitern selbstverständlich in Berlin; auch meine Frau und meine Kinder sind hier und bleiben hier. Mit allen Mitteln werde ich die Verteidigung der Reichshauptstadt aktivieren. Mein Denken und Handeln gilt eurem Wohl und der Abwehr unseres gemeinsamen Feindes. An den Mauern unserer Stadt wird und muss der Mongolensturm gebrochen werden. Unser Kampf wird das Fanal sein für den entschlossensten Kampf der ganzen Nation. Von dem fanatischen Willen erfüllt, die Hauptstadt des Reiches nicht in die Hände der Bolschewisten fallen zu lassen, sind wir solidarisch zu Kampf und Arbeit angetreten. Unser Ziel ist die Freiheit unseres Volkes und ein Reich der sozialen Gerechtigkeit in einer kommenden glücklicheren Zukunft.